Full text: Das Weltbild der Gegenwart

Die Werte 271 
räumliche chischen Einheit, vielleicht Gott, handelt. Unter diesen 
;rlebnisse) Umständen erscheint es nicht mehr so unglaubwürdig, 
immer ein daß Menschen auch an‘ Gottes moralischem Wesen teil- 
Charakter haben können, denn um ein Teilhaben eben an Gottes 
kteristisch „moralischem“ Wesen — das nicht die einzige Seite an 
ndelt sich ihm ist — handelt es sich in der Religiosität. Freilich 
auf. allen muß gesagt werden, daß im Grunde alle Ausdrücke, mit 
‚prochenes denen wir diese Erlebnisse beschreiben, inadäquat sind. 
eligiosität Nicht deshalb, weil diese Erlebnisse jenseits aller mensch- 
und der- lichen Auffassungsfähigkeit liegen — wäre es so, dann 
scheidende wüßten wir überhaupt nichts von ihnen —, sondern weil 
r Realität sie spezifischen Charakters sind. Alles Spezifische läßt 
Illusionen sich nur mit Worten belegen, aber nicht beschreiben. Was 
und un- rot, grün, Freude, Haß usw. ist, kann nur bezeichnet, 
von para- nicht beschrieben werden. 
Die religiösen Erlebnisse des Ergriffenseins von Gott 
.h. direkte, lassen sich übrigens am unmittelbarsten vergleichen mit 
lbeziehun- gewissen Erlebnissen, in denen jemand nach herkömm- 
n die psy- licher Auffassung durch „unterbewußte Schichten“ seiner 
> Deutung Seele ergriffen wird, also etwa mit Zuständen, in denen 
 $ mensch- Flournoys Medium Helene Smith Cagliostro gegenwärtig 
‚eten psy- fühlt und eine Art psychischer Berührung durch ihn ver- 
spürt. Nimmt man an, daß es sich in diesen Fällen nicht 
Vertes stehe, um eigentlich unterbewußte Vorgänge, sondern um selb- 
Okation ven ständige „Abspaltungen“ von ihrem Ich handelt, so ist die 
Pam Analogie sogar vollständig. Man stoße sich nicht an dem 
hen dem als Vergleich so werthaft verschiedener Erlebnisse, wie es das 
sächlich das religiöse Erleben Gottes und das Erleben des Pseudo- 
rksten Motiv cagliostro ist. Trägt man doch kein Bedenken, Gott auch 
; evident zu- sonst als seelischer Natur zu denken. 
Berachtung Eine weitere selbständige Wertsphäre ist das Er- 
origen nicht- : ; . 
orctisch um: kenntnisgebiet. Auch der erkennende, um die Er- 
greifung der Wahrheit ernsthaft bemühte Mensch fühlt
	        
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