Full text: Das Weltbild der Gegenwart

Das Wesen und die Arten der Erkenntnis 987 
hung der macht sie auf Grund der Erfahrung, denn rein logisch 
chanische sind auch ganz andere Ansätze denkbar. 
wegungs- Eine Auffassung, welche die Naturwissenchaft als 
 ematische ein kunstvolles Gedankengebilde ansieht, das Wahrneh- 
veder Ge- mungen vorauszusagen gestattet, ist die kritischste und 
ıngsände- hypothesenfreieste, welche jetzt möglich ist. Sie würde 
_ darüber jedoch aufhören kritisch zu sein, wenn man in sie auch 
Masse des sogleich die Behauptung hineinlegen wollte, daß es keine 
hen Geo- Gegenstände gibt, die unseren gedanklichen Konstruk- 
eser Mo- tionen entsprechen. Das wäre mehr behauptet, als sich 
neln dar- beweisen läßt. Es ist sicher, daß die Natur von uns nicht 
Rn Herück- evident wahrgenommen, sondern konstruiert wird, und es 
Gold, der ist ebenso sicher, daß diese Konstruktion geeignet ist, 
„müssen künftige Erlebnisse voraussehen zu lassen. Ob sie im 
den: und einzelnen aber Wahrheit besitzt, steht nicht fest. Erfahr- 
Tr {heore- bare Realitäten besitzen allein die Sinnesinhalte, freilich 
och darf auch sie nur für die Zeit, solange sie wahrgenommen 
eltansicht werden. 
ı ihr gibt Aus dieser Erkenntnis heraus ist eine auf Mach 
her zihd zurückgehende, namentlich in naturwissenschaftlichen 
arer Er- Kreisen zeitweise weit verbreitete Theorie zu der Lehre 
fortgeschritten, daß die Natur auch im Sinne der Physik 
gilt, gilt lediglich aus Sinnesqualitäten besteht und auch diese es 
Eu Wäre deshalb nur mit solchen zu tun hat. Das ist sicherlich 
ük über- unrichtig. Für den Physiker hat jeder Körper eine be- 
dadurch stimmte Größe, während sie für die Wahrnehmung bei 
ich sogar größerer Entfernung sich verkleinert. Wären Natur und 
an ihren Sinneswahrnehmung völlig identisch, so müßte auch die 
ung und Physik die Größe der Körper als in solcher Weise wandel- 
nehmung bar ansehen. Wenn nun aber auch die Natur erst vom 
jeduktion Geist konstruiert wird, so bilden den Anknüpfungspunkt 
k gleicht, dabei doch stets wahrgenommene Empfindungen. 
chungen, Diese Anschauung ist nicht unbestritten. In den
	        
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