Full text: Das Weltbild der Gegenwart

Das Wesen und’ die Arten der Erkenntnis 289 
ırnen Neu- ergebe sich, daß das Erkennen kein Erfassen eines außer 
Gohens ihm befindlichen Gegenstandes darstellt, sondern daß der 
ırnehmung Gegenstand dem Erkennen immanent ist. Er entsteht über- 
schaft auf haupt erst innerhalb der Erkenntnis. Aber damit nicht ge- 
e gewöhn- nug, geht der Antirealismus noch weiter. Er abstrahiert 
ıem Objekt von den. erkennenden Individuen und betrachtet die exakte 
nen einen Physik lediglich als ein logisches Gebilde, dessen Struktur 
gegenüber zu analysieren er als Aufgabe der Erkenntnistheorie hin- 
nn es das stellt. Der Charakter der Objektivität, der Wahrheit eines 
ische Auf- Urteils, bedeutet jetzt nicht mehr, daß es einen unabhängig 
steht nach von ihm bestehenden Tatbestand ausspricht, sondern 
e hält den lediglich, daß es irgendwelchen „Regeln“, Normen ent- 
anent, für spricht. Auch die Worte „wirklich“, „real“ erhalten einen 
ffen. Seit völlig neuen Sinn. Das Prädikat „wirklich‘“ bedeutet nicht 
andpunkte mehr Existenz im gewöhnlichen. Sinne‘ des Wortes, son- 
lismus zu- dern lediglich, daß der betreffende Gedankeninhalt eine 
‚:ht durch- gewisse Stellung innerhalb der menschlichen Gedanken- 
reicht bis zusammenhänge besitzt, oder besser, daß er ein Glied des 
ach einem Begriffsgebildes ist, das wir Natur nennen. 
1en beiden Trotz allen Scharfsinnes, der in ihnen enthalten ist 
jalyse, des und trotz des Ansehens, das diese. Theorie zur Zeit noch 
bei nicht wenigen genießt, obschon es‘ sich nicht. mehr 
nungsakte weiter ausbreitet, sondern bereits deutlich zurückzugehen 
an Natur- begonnen hat, widersprechen sie doch den elementarsten 
n werden. Erfahrungstatsachen. Sie lassen sich auf keinen. Fall 
yußtseins- in Einklang bringen mit -dem :. psychologischen  Tat- 
eren Seite bestande, der bei den einfachsten Wahrnehmungsakten 
ırsten Er- vorliegt, wenn wir’ etwas’ mit nicht‘ zu überbietender Evi- 
‚en. Des- denz als wirklich erfahren, wie es z.B. der Fall ist, wenn 
f£ des Er- wir die Existenz eines Lichteindrucks oder eines Mü< 
gewonnen digkeitserlebnisses wahrnehmen. Unter „wirklich“, „real“ 
k als eine verstehen wir dann etwas durchaus anderes, als daß der 
Jann aber Gesichtsinhalt oder die Müdigkeit sich in irgendeine ge- 
Oesterreich, Das Weltbild der Gegenwart 1 
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