Full text: Das Weltbild der Gegenwart

Das Wesen und die Arten der Erkenntnis 295 
Gelänge Dichtungen sind Gegenstand der Wissenschaft, ebenso die 
möglichen Wirtschaft, der Staat, das Recht, alles das aber sind 
nlichkeits- Schöpfungen des Menschen, nichts Seelisches. Es liegen 
\cherleben. hier noch eigenartige Probleme verborgen. Denn welcher 
- wenn es Art ist eigentlich die Existenz des Rechts, und was ist 
uern, als der Staat, wenn „eigentliche“ Wirklichkeit nur den 
jochen. be- Einzelindividuen zukommt? Diese Frage ist von grund- 
viduen. Es sätzlicher Bedeutung für das Problem der Erkenntnis- 
ıgung der stellung der Rechts- und der Staatswissenschaft, von 
-ängen ist denen die bisherige Erkenntnistheorie freilich noch we- 
— 68 ist niger gesprochen hat als von anderen, wenig beachteten 
‚oretischer Disziplinen. Auch die Sprache gehört hierher. Denn 
‚urwissen- offenbar hat es die Sprachwissenschaft nicht mit dem 
rschungs- Sprechen des einzelnen Individuums zu tun. Überall 
haben wir hier Gebilde vor uns, die zwar nur durch Ver- 
ısycho- mittlung der Individuen existieren, die aber dennoch der 
sycho- Willkür des Einzelindividuums, ja zum Teil, wie die 
haus ver- Sprache, aller Individuen völlig entzogen sind. Deshalb 
Seelenvor- werden sie auch von der Wissenschaft wie selbständige 
hat es die Lebewesen behandelt, so besonders der Staat. Auf der 
schen Er- anderen Seite hat man sich davor zu hüten, hier meta- 
ın. Aber physische Geschöpfe zu erdichten, die in Wahrheit nicht 
"assungen, bestehen. 
er Typen, Zu jenen eigentümlichen Gebilden gehört auch die 
Zu dieser Wissenschaft selbst. Wissenschaft ist nicht nur 
chfühlung der jeweilige Bewußtseinsinhalt von Forschern, sondern 
oJenlebens, Wissenschaft sind auch die gedruckten Bücher oder doch 
der in ihnen niedergelegte geistige Gehalt. Vielleicht ist 
sagen, die im Augenblick, wo ich diese Zeilen schreibe, irgendein 
egend mit mathematischer Satz und sein Beweis in keines Menschen 
Bedeutung Bewußtsein, sondern nur in mathematischen Büchern 
lie Pro- vorhanden. Dennoch rechnen wir ihn mit zu den wissen- 
‚ositionen, schaftlichen Erkenntnissen unserer Zeit. Also Wissen-
	        
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