308 Die letzten Probleme
haben, die wir ebenfalls nicht wirklich aus Gesetzen ab-
zuleiten vermögen, ja die, wenn echte Freiheit besteht,
tatsächlich singulärer Natur sind. — X
Noch gar nicht behandelt ist bis heute die Frage nach 17
den Grenzen der phänomenologischen li
Erkenntnis, der „Wesensschauung“. Hier tl
scheint zu gelten, daß jeder logische Inhalt, der uns
zum Bewußtsein kommt, auch Gegenstand des Erkennens n:
werden kann. Die Hemmungen sind lediglich individuell- ie}
psychologischer Natur, d.h. in Mängeln dessen, was wir N
Begabung nennen, gelegen. Sonst sind keine erkennbar,
denn auch die Schwierigkeiten, die wir etwa in den Be- (e?
griffen des unendlich Kleinen und des unendlich Großen al
finden, können doch nicht anders charakterisiert werden, de
als daß wir ihrer intellektuell nicht völlig Herr werden. al
Mindestens sind etwaige mit der Unerkennbarkeit der un- Sı
serer Wahrnehmung entzogenen metaphysischen kon- fä
kreten Welt vergleichbare Erkenntnisgrenzen bisher nicht du
bekannt, — — na
Achtzehntes Kapitel De
Herkunft und Sinn der Welt und des Lebens el
Eine der tiefsten unter den metaphysischen Fragen, sti
die an den äußeren Grenzen des Erkennens gelegen sind, de
ist die nach der Herkunft der Welt. Die heute zu- Ur
meist gegebene Antwort nimmt an, daß die Welt seit jeher SH
existiert und keine weitere Ursache mehr hinter sich hat. ne
Ja, es wird wohl gar behauptet, daß es unlogisch sei, nach sel]
einer Ursache der Wirklichkeit zu fragen. Ursachen, Or
Kausalität gebe es erst innerhalb der Welt, aber nicht vor ge]
oder hinter ihr. Diese Stellungnahme hängt mit der Hin-
wendung der Neuzeit auf die. Wirklichkeit und der Ab- lie
wendung von aller Transzendenz aufs engste zusammen. so