Full text: Das Weltbild der Gegenwart

Herkunft und Sinn der Welt und des Lebens 321 
soll 638 sein alle Kultur nur vorübergehend existiert und spätestens 
ar, sondern mit dem Untergange unseres Planeten auch wieder ver- 
te ganz auf geht, so entbehrt doch der größte Teil des Weltalls aus- 
reichender Beziehung zu ihr. Es kann unter keinen Um- 
an ist nicht ständen als bloßes Mittel, als Voraussetzung für sie an- 
eutlich: Ihr gesehen werden. Das wirkliche Ziel der Schöpfung muß 
mehr eines ein anderes sein. Von allen uns erfaßbaren Werten käme 
n. Enischei- nur das Asthetische als Interpretationsmöglichkeit in 
Sr AL einer Frage. Und keine Theodizee wird umhin können, die un- 
überhaupt endliche künstlerische Schöpfungsmacht Gottes hervor- 
Hische Cha- zuheben; sie ist in der christlichen Theologie und Reli- 
ein ist, er- gionsphilosophie viel zu sehr in den Hintergrund getreten. 
ren Lebens Die ästhetische Werterfülltheit muß eine sehr große in 
B das Ent: Gott sein. Unübersehbar sind die Wunder seines Schaf- 
Wollens ist. fens in dieser Hinsicht. Aber da wir höhere Werte als 
‚ durch die das Ästhetische kennen, sind wir geneigt zu glauben, daß 
lazu helfen, auch das Ziel des Universums oberhalb des Asthetischen 
uletzt bleibt gelegen ist. Die Annahme Platos und Lotzes, daß es das 
ch. Antwort Gute sei, entbehrt aller Verifizierbarkeit. Nicht nur steht 
worin der sie mit dem faktischen Charakter der Welt in einem uns 
Velt da ist, nicht auflösbaren Widerspruch, wir vermögen auch 
ntlich nicht an zahllosen Seiten und Vorgängen der Wirklichkeit 
letzte Weg- nicht die geringste Beziehung zum Guten aufzufinden, 
von den schweren, unmittelbaren Widersprüchen ganz 
Culturwerte abgesehen. 
szielsetzung Die Frage nach dem Weltzweck entzieht sich jeder 
Sie selhst Beantwortung. Uns bleibt nur der Glaube, daß er für 
iten, haben ein alle Werte umfassendes Bewußtsein volle Befriedigung 
sis können in sich schließen würde. Wie wir durch unsere Sinne 
um deren augenscheinlich nur einen Teil der Wirklichkeit kennen 
selbst wenn lernen und andere Teile, wie z. B. die vitalistischen Fak- 
_ der diesen toren, nur durch ihre Wirkungen auf die physikalische 
;hmen, daß Welt uns in ihrem Dasein erkennbar werden, so dürfte es 
Oesterreich, Das Weltbild der Gegenwart 1 
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