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Punkt geführt, auf welchem wir selbst standen, als wir anfingen zu
| philosophiren.
Wenn es nun aber die Kunst allein ist, welcher das, was der
Philosoph nur subjektiv darzustellen vermag, mit allgemeiner Gültigkeit
objektiv zu machen gelingen kann, so ist, um noch- diesen Schluß daraus
zu ziehen, zu erwarten, daß die Philosophie, so wie sie in der Kindheit
der Wissenschaft von der Poesie geboren und genährt worden ist, und
mit ihr alle diejenigen Wissenschaften, welche durch sie der Vollkommenheit
entgegengeführt werden, nach ihrer Vollendung als ebenso viel einzelne
Ströme in den allgemeinen Ocean der Poesie zurücfließen , von welchem
sie au8gegangen waren. Welches aber das Mittelglied der Rückkehr der
Wissenschaft zur Poesie seyn werde, ist im Allgemeinen nicht schwer zu
sagen, da ein solches Mittelglied in der Mythologie existirt hat, ehe
diese, wie es jeßt scheint, unauflöslihe Trennung geschehen ist". Wie
aber eine nene Mythologie, welche nicht Erfindung des einzelnen Dichters,
| sondern eines neuen, nur Einen Dichter gleichsam vorstellenden Geschlechts
) jeyn kann, selbst entstehen könne, dieß ist ein -Problem , dessen Auf-
* br lösung allein von den künftigen Schifalen ver Welt und dem weiteren.
„ee Verlauf der Geschichte zu erwarten ist.
. "un ! Die weitere Ausführung dieses Gedänkens -enthält eine shon vor mehrern
" Jahren anusgearbeitete Abhandlung über Mythologie, welche nun binnen
Kurzen erscheinen soll. (Anmerk des Originals).