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TE ihm zur absoluten Einheit verknüpft, in der alle Mannichfaltigkeit sich
vertilgt, und, weil sie alles enthält, eben deßwegen nichts Unter-
scheidbares enthalten seyn kann. Nur also in Ansehung des einzel-
nen Dings selbst, nicht aber in Ansehung dessen, worin das Denken
und Anschauen, wie du sagst, eins ist, sondert sih Anschauen und
Denken ab zum Gegensatz (denn nur in jenem ist das Anschauen nicht
genügend dem Denken); indem es sich aber absondert, zieht es das,
worin beide eins sind, die Idee, mit in die Zeitlichkeit, wel<he dann
als das Reale erscheint und, anstatt daß sie dort das Erste, hier das
my Dritte ist.
dere boy *-> Weder aber das Denken ist an sich der Zeitlichkeit unterworfen
jeoräue m) noc< das Anschauen, sondern jedes nur durch seine relative Trennung
die Einheit und Vereinigung von und mit dem andern. Denn wie uns schon von
ihrer Bell den Alten überliefert worden ist, so ist das, was in Ansehung aller
| Bien tx* Dinge der Differenz empfänglich , das mütterliche Princip, der Begriff
wett > aber oder das unendliche Denken das väterliche, das Dritte aber, was
hem 5 aus beiden hervorgegangen ist, ist entstanden und hat die Art eines
Entstandenen, der Natur aber beider gleich theilhaftig und in sich wieder
Denken und Seyn auf vergängliche Weise verknüpfend, ahmt es die
absolute Realität täuschend nach, aus der es seinen Ursprung genom-
| men, für sich selbst aber ist es nothwendig einzeln, einzeln indeß und
dieses Bestimmte nur durc< den relativen Gegensatz des NReellen und
Zdeellen, deren keines für sich, jedes aber durch das andere sterblich
gemacht, au< das Ding selbst oder das Reale der Zeitlichkeit über-
' liefert.
Das Entstandene also ist nothwendig und ins Unendliche endlich,
aber es ist dieß nur in Beziehung. Denn wahrhaft für sich existirt nie das
Endliche, sondern nur die Einheit des Endlihen mit dem Unendlichen.
Jenes Endliche also für sich betrachtet, ist mit dem, wodurch es reell
ist, wiederum diese Einheit selbst, mit dem aber, was an ihr Form
ist, die relative Einheit des Endlichen und Unendlichen. Je vollkom-
mener nun ein Ding ist, desto mehr bestrebt es sich, schon in dem,
was an ihm endlich ist, das Unendliche darzustellen, um auf diese Weise