sezung des Realen und Idealen begriffen hat. Hier liegt das 
sogenannte Geheimniß der Einheit in der Mannichfaltigkeit und der 
Mannichfaltigkeit in der Einheit, 
Daß wir alles in seinem wahren Seyn nur als absolut und wie 
es in jener =- nicht höchsten, sondern schlechthin Einen Identität des 
Ivealen und Realen prädeterminirt ist, begreifen, diese Forderung liegt 
schon in dem, alles als vernünfiig zu begreifen; denn die Vernunft ist 
für die abgebildete Welt dieselbe Indifferenz,“ welche an sich und sc<lecht- 
hin betrachtet das Absolute selbst ist. Nur für die Vernunft ist ein 
Universum , und etwas vernünftig begreifen heißt: es zunächst als orga- 
nishes Glied des absoluten Ganzen, im nothwendigen Zusammenhang 
mit demselben, und dadurch als einen Reflex der absoluten Einheit 
begreifen. 
Deßwegen, indem wir zwar. von sehr vielen Dingen, Handlungen 
u. f. w. nach dem gemeinen Schein urtheilen mögen, daß sie unver- 
nünftig seyen, seen wir nichtsdestoweniger voraus , und nehmen an, 
daß alles, was ist oder was geschicht, vernünftig, und die Vernunft 
mit Einem Wort der Urstoff und das Reale alles Seyns sey. Deun 
da die Vernunft das unmittelbarste Abbild der ewigen Einheit, diese 
aber das schlechthin Reale ist, so müssen wir sagen, daß das, wodurd) 
die Körper den Raum erfüllen, oder überhaupt, was uns, es sey, 
woran es wolle, als das Reale erscheint, das Wesen der Vernunft 
ausdrüce. 
Daß ein Herausgehen des Absoluten aus sich selbst, es werde be- 
stimmt auf welche Weise es wolle, schlechthin undenkbar fey, ist, so wie 
die Einheit und innere Verwandtschaft aller Dinge unter sich und mit 
vem göttlichen Wesen, ein ferneres Axiom der wahren Philosophie. 
So wie, wenn unter den. bekannten Symbolen eines gesucht werden 
sollte, das jene Einheit des Endlichen mit dem Unendlichen in und mit 
dem Ewigen ausdrücken sollte, dafür kein angemesseneres gefunden werden 
könnte, als das der Dreieinigkeit im göttlichen Wesen; denn das End- 
liche sowohl, sofern es im Absoluten ist, ist absolut, als das Unend- 
lihe und das Ewige, welches das Absolute selbst ist. 
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