Full text: 1800 - 1802 (1. Abtheilung, 4. Band)

und als Endliches unendlich zu seyn trachtet, so unterliegt e8 doch wegen 
der Unvollkommenheit, womit es dieß erreicht, mehr oder weniger dem 
Gese, als dem Allgemeinen, und gelangt nicht zur vollfommenen Se- 
ligfeit, wel<e wahrhaft oder an sich nur die Ideen, mehr oder weniger 
nur diejenigen Geschöpfe, die ihnen am meisten gleichen, oder deren 
besondere Form der absoluten am meisten ähnlich ist und die meisten 
andern in sich begreift, genießen mögen, sich selbst nämlich das Geset 
zu seyn, und in ihrer Besonderheit das Allgemeine und in ihrer All- 
gemeinheit das Besondere zu begreifen. In diesem doppelten Trieb indeß 
lebt und webt alles, und er selbst ist entsprungen aus der ersten in- 
eins-Bildung, oder daraus, daß das ungetheilte Wesen des Absoluten 
im Realen und Idealen gleicherweise ausgeprägt, und daß nur hierin 
die Substanz ist. 
Wie die Erkenntniß, daß die Philosophie im Absoluten sey, so ist 
auch das ganze Geschäft und Werk der Philosophie durch das Bisherige 
so weit ins Licht gesezt, daß der Irrthum der Vorstellungen eingesehen 
werden kann, welche dieses überhaupt [2)] in ein Ableiten, es sey 
aus dem Absoluten oder welchem andern Princip sonst, oder [b)] in 
ein Deduciren der wirklichen, erscheinenden Welt, als solcher, oder 
der Möglichkeit der Erfahrung seen. 
Denn erstens, wie sollte die Philosophie irgend Abgeleitetes, oder 
das abgeleitet werden könnte, erkennen, da überhaupt nur Absolutes 
und alles, was wir erkennen mögen, ein Stü aus dem absoluten 
Wesen des ewigen Princips*ist,. nur gestaltet in die Weise der Erschei- 
nung, die Philosophie aber alles nur als das betrachtet, was es an 
sich, d. h. in dem Cwigen ist? 
Wie aber sollte sie ein Ableiten ver wirklichen Welt , als solcher, 
seyn, da in dieser nicht Ideen sind, nicht z. B. die Idee des Dreie>s 
oder die Idee des Menschen, sondern jederzeit einzelne Dreiecke , einzelne 
Menschen? Wollte man aber sagen, daß vie Philosophie al8dann doch 
die wirkliche Welt in ihrer unmittelbaren Möglichkeit , nämlich in deu 
nothwendigen und allgemeinen Gesetzen aufzuzeigen habe, welche die 
Erscheinung bestimmen, wie das Gesetz der Ursache und Wirkung, sv 
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