Full text: 1800 - 1802 (1. Abtheilung, 4. Band)

Denn die gleiche Absolutheit aller Construktionen der Philosophie 
beruht darauf, daß die Bestimmung der Endlichkeit und Unendlichkeit 
nichts, die Einheit aber alles und in allem dieselbe ist, aber eben diese 
dur<gängige reale Einheit ist auch der Grund, daß, was an sich oder 
der Form nach absolut ist, in der relativen Entgegensezung endlich oder 
unendlich seyn kann und seinen ideellen Gegensatz, als Endliches oder 
Unendliches, in einem andern hat, mit dem es, weil in beiden dem 
Wesen nach das Gleiche ausgedrüct ist, sich zur realen Einheit ver- 
bindet, "daß alles zurückgeht und zurücwurzelt in dieselbe absolute Zden- 
tität und die gleiche Tiefe göttlicher Einheit. 
Nur also das, was an jeder Construktion ideell ist, gibt ihr überhaupt 
den Gegensatz und dadurc< auch den Zusammenhang mit dem andern, aber 
diese rein ideelle Bestimmtheit wird in der Construktion wieder vernichtet, 
da in jedem an und für sich die gleiche absolute Einheit dargestellt wird. 
Da diese ideelle Abhängigkeit einer Erkenntniß von der andern bei 
der gleichen Absolutheit einer jeden für sich mit zu der Form der Phi- 
losophie als Wissenschaft gehört, so erhellt hieraus die Wichtigkeit, sich 
jener, und zwär auf eine Weise zu versihern, daß man gewiß seyn 
fönne, daß kein nothwendiges Mittelglied übersprungen sey. Hiezu war 
vorzüglich mein System des Zdealismus bestimmt, durc welches auch 
bloß die Eine Seite der Philosophie , nämlich die subjektive und ideelle, 
dargestellt werden sollte, und in welchem das allgemeine Gerüste der 
Construftion entworfen ist, dessen ShematiSmus auc) dem vollendeten 
System zu Grunde liegen muß". Denn da das I< in der Bedeutung 
desjenigen IdealiSmus , welcher von der Philosophie nur die Cine Seite 
ist, nichts anderes als der höchste und gleichsam- culminirende Punkt der 
Trennung vom Absoluten, des für sich -selbst -Seyns, aus - und auf- 
sich -selbst Handelns, der Form, ist, so ist nothwendig, daß an diesen 
Einen Punkt zugleich alle ideellen Bestimmtheiten geknüpft seyen und 
zugleich mit ihm hervortreten, um in der Totalität wieder in die ab- 
solute Identität zurüczukehren. 
! Vrgl, hierzu die spätere Aeußerung in der Einleitung in die Philosophie der 
Mythologie, S. 370, Anm, 1. D,. H. 
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