Full text: 1802 - 1803 (1. Abtheilung, 5. Band)

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hege Ft: Empfangens getrübt würde. Durch diese Passivität des Aufnehmens 
428 und die Gleichheit des Objekts würde dasjenige, was als Resultat vor- 
gestellt wird, das Erkennen des Absoluten, und eine daraus hervorge- 
hende Philosophie durchaus wieder uur Eine und allenthalben dieselbe 
seyn müssen. 
Dadur<, daß die Wahrheit der Vernunft so wie die Schönheit 
nur Eine ist, ist Kritik als objektive Beurtheilung überhaupt möglich, 
und es folgt von selbst, daß sie nur für diejenigen einen Sinn habe, 
in welchen die Idee der Einen und selben Philosophie vorhanden ist; 
ebenso nur solche Werke betreffen kann, in welchen diese Zdee als mehr 
over weniger deutlich ausgesprochen zu erkennen ist. Das Geschäft der er 
Kritik ist für diejenigen und an denjenigen Werken. dur<haus verloren, | 
welche jener Idee entbehren sollten. Mit diesem Mangel der Idee 
m kommt die Kritik am meisten in Verlegenheit, denn wenn alle Kritik 
Subsumtion unter die Zdee ist, jo hört da, wo diese fehlt, nothwendig 
„5 alle Kritik -auf, und diese kann sich kein anderes unmittelbares Ber- 
desit | hältniß geben als das der Verwerfung. In der Verwerfung aber 
enthün bricht sie alle Beziehung desjenigen , worin die Idee der Philosophie 
md vershizdemt mangelt, mit demjenigen, in dessen Dienst sie ist, gänzlich ab. Weil 
ar anderm 44 das gegenseitige Anerkennen hiermit aufgehoben wird , erscheinen nur 
Ee 17 dodurd zwei Subjektivitäten gegeneinander; was nichts miteinander gemein 
us Gef hat, tritt eben damit in gleichem Recht auf, und die Kritik hat sich, 
- 6 ' m indem sie das -zu Beurtheilende für alles andere nur nicht für Philo- 
Rhe jophie, und weil es voch nichts seyn will als Philosophie , dadurch für 
EI € gar nichts erklärt, in die Stellung eines Subjektiven verseßt , und ihr 
14 Reih Ausspruch erscheint als ein einseitiger Machtspruch ; eine Stellung, welche, 
Mn “ .. da ihr Thun objektiv seyn soll, unmittelbar ihrem Wesen widerspricht; 
EE nr ihr Urtheil ist eine Appellation an die Idee der Philosophie, die aber, 
. dee weil sie. nicht von dem Gegenpart anerkannt wird, für diesen ein frem- 
es is ver Gerichtshof ist. Gegen dieß Verhältniß der Kritik, welche die Un- 
Eu is philosophie von der Philosophie abscheidet, =- auf einer Seite zu stehen, 
been i und die Unphilosophie auf der entgegengesehzten zu haben, ist uumittelbar 
keine Rettung. Weil die Unphilosophie sich negativ gegen die Philosophie
	        
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