Full text: 1802 - 1803 (1. Abtheilung, 5. Band)

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verhält, und also von Philosophie nicht die Rede seyn kann, - fo 
bleibt nichts übrig als zu erzählen, wie sich diese negative Seite aus- 
spricht und ihr Nichtsseyn, welches , insofern es eine Erscheinung hat, 
Plattheit heißt, bekennt, und da es nicht fehlen kann, daß, was im 
Anfang nichts ist, im Fortgang nur immer mehr und mehr als nichts 
erscheine, so daß es so ziemlich allgemein als solches erfannt werden 
kann, so versöhnt die Kritik dur< diese von der ersten Nullität aus 
fortgeseßte Construftion wieder auch die Unfähigkeit, welche in dem ersten 
Ansspruch nichts als Eigenmächtigkeit und Willkür sehen konnte. 
Wo aber die Idee der Philosophie wirklich vorhanden ist, da ist 
es Geschäft der Kritik, die Art und den Grad, in welchem sie frei 
und flar hervortritt, so wie den Umfang, in welchem sie sich zu einem 
wissenshaftlichhen System der Philosophie herausgearbeitet hat, deutlich 
zu machen. 
Was das Letztere betrifft, so muß man es mit Freude und Genuß 
annehmen, wenn die reine Idee der Philosophie ohne wissenschaftlichen 
Umfang mit Geist als eine Naivetät sich ausdrüct, welche nicht zur 
Objektivität eines systematischen Bewußtseyns gelangt; es ist der Ab- 
dru> einer schönen Seele, welche die Trägheit hatte, sich vor dem 
Sündenfall des Denkens zu bewahren, aber auch des Muths entbehrte, 
sic) in ihn zu stürzen und seine Schuld bis zu ihrer Auflösung durch- 
zuführen, darum aber auch zur Selbstanshauung in einem objektiven 
Ganzen der Wissenschaft nicht gelangte. Die leere Form solcher Geister 
aber, die ohne Geist in kurzen Worten, Wesen und Hauptsache der 
Philosophie geben wollen, hat weder wissensc<haftlihe no< soust eine 
interessante Bedeutung. 
Wenn aber die Idee der Philosophie wissenschaftlicher wird, so ist 
von der Individualität, welche unbeschadet der Gleichheit ver Idee der 
Philosophie und der rein objektiven Darstellung derselben ihren Cha- 
rakter ausdrü>en wird, die Subjektivität over Beschräuktheit, welche 
sic in die Darstellung der Idee der Philosophie einmischt, wohl zu 
unterscheiden ; an den hierdurch getrübten Schein der Philosophie hat 
sich die Kritik vorzüglich zu wenden und ihn herunter zu reißen.
	        
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