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der Erzeuger selbst entsezt und sie wieder in den Tartaros verbirgt.
Das Chaos muß seine eignen Geburten wieder verschlingen. Uranos,
ver seine Kinder birgt, muß verdrungen werden, es beginnt die Herr-
shaft des Kronos. Aber auch Kronos noch verschlingt seine eignen
Kinder. Endlich beginnt das Reich des Zeus, aber auch dieses nicht
ohne -vorhergegangene Zerstörung. Jupiter muß die Cyclopen und die
hundertarmigen Niesen befreien, damit sie ihm gegen Saturn und die
Titanen beistehen , und erst nachdem er diese Ungeheuer und die letzten
Geburten der über die Schmach ihrer Kinder zürnenden Gäa , die him-
melstürmenden Giganten und das Ungeheuer, an dem sie ihre lekten
Kräfte verschwendet, den Typhöeus besiegt hat, klärt sich der Himmel
auf, Zeus nimmt ruhigen Besiß vom heitern Olymp, au die Stelle
aller unbestimmten und formlosen Gottheiten treten bestimmte, bezeich-
nete Gestalten, an die Stelle des alten Okeanos Neptun, des Tartaros
ban forte u Pluto, an die Stelle des Titanen Helios der ewig jugendliche Apoll.
am ik pi Selbst der älteste aller Götter, Eros, den die älteste Dichtung zugleich
En un mit dem Chaos seyn ließ, wird als Sohn der Venus und ves Mars
.' wieder geboren und eine begrenzte, bleibende Gestalt.
8. 31. Die Welt ver Götter ist kein Obieki wever ves
bloßen Verstandes nv< der Vernunft, sondern einzig mit
der Phantasie aufzufassen. =- Nicht des Verstandes, denn dieser
haftet nur aut der Begrenzung, nicht der Vernunft, denn diefe kann
auch in der Wissensc<aft die Synthese des Absoluten und der Be-
grenzung nur ideell (urbildlich) darstellen; also der Phantasie, welche
dieselbe gegenbildli< darstellt. Also 2c.
Erklärung. Im Verhältniß zur Phantasie bestimme ich Ein-
bildungsfraft als das, worin die Produktionen der Kunst empfangen
und ausgebildet werden, Phantasie, was sie äußerlich anschaut, sie aus
sich hinauswirft gleichsam, insofern auch darstellt, Es ist dasselbe Ber-
hältniß zwischen Vernunft und intellektueller Anshauung. In der Ber-
t | nunft und gleichsam vom Stoff der Vernunft werden vie Zdeen ge-
y vem bildet, die intellektuelle Anschauung ist das innerlich Darstellende.
Phantasie also ist die intellektnelle Anschauung in der Kunst.