Allgemeine Paläogeographie. ©
ıfassenden neue Aufgaben, die sie von sich aus nicht hätten erkennen oder sich selber nicht
bietet, ist hätten formulieren können. So wird es sich fragen, ob die aktuellen Kräfte der Erd-
Jliederung oberfläche oder des astronomischen Zustandes, worin die Erde jetzt steht, immer
‘ormen, ja dieselben waren, ob Anzeichen vorliegen, daß sie anders waren und anders wirkten;
imatischen und wir werden sehen, daß dies der Fall ist. Die Paläogeographie erweitert also
vissen, | die ihrerseits wieder die aus der Jetztweltkenntnis allein entsprungenen Wissenschaften,
setzungen Geophysik und Astronomie, und wird so erst zu einer nicht nur aufnehmenden,
so gibt es sondern auch befruchtenden und neue Forschungsprobleme aufwerfenden Zentral-
klimatisch wissenschaft der gesamten Erdforschung.
benso auf- Aber damit sind Arbeitskreis und Ziel der Paläogeographie immer noch
Soweit die nicht völlig umschrieben. Schon dadurch, daß das Leben auf der Erde nicht
tation am nur von der Oberflächengestaltung im kleinen wie im großen abhängt, sondern daß
bedingten es auch in Wechselwirkung mit dem Werden der Erdoberfläche und mit der Schaffung
ı das Ein- erdgeschichtlichen dokumentarischen Materials (Schichtbildung, Fossilien) steht,
‚ Eisberge; ist die Beziehung der Lebensformen zu ihrer ehemaligen Umwelt und ihre Verteilung
skraft am auf der vorweltlichen Erde gleichfalls ein Bestandteil paläogeographischer Forschung.
;ze an der Auch hier besteht eine Gegenseitigkeit in der Gedankenbefruchtung zwischen
aphie und Biologie bzw. Paläobiologie und Paläogeographie.
spezifisch Wir können also sagen: Was die Geographie als Darstellung des jetzigen Erd-
zustandes ist, will die Paläogeographie als Darstellung vorweltlicher Erdzustände sein.
st, als sie Sie befaßt sich daher mit den topographischen, orographischen, vulkanischen, hydro-
Paläogeo- graphischen, klimatischen usw. Zuständen der vorweltlichen Erdoberfläche und stellt
n Betracht sich auch die Erforschung der allgemein biologischen Verhältnisse aller früheren Erd-
eift weiter epochen als Aufgabe. Zugleich aber bringt sie auch den mit ihr verbundenen Einzel-
samtgebiet. wissenschaften durch eine unendliche geschichtliche Vertiefung ihres Stoffes ganz
1aften, wie neue Fragestellungen entgegen und erweitert. so den Forschungskreis der Natur-
verlich zu- wissenschaft auf allen Gebieten.
n ältester Da alles noch im Fluß ist und vorläufig nur die ersten Stufen einer wirklichen
dienenden Vorweltkenntnis erreicht sind, so kann der Stoff eigentlich nur in Form von Er-
tzigen und wägungen und Versuchen zu geordneter Fragestellung behandelt werden. Wir haben
es nur mit wenig konkretem Wissen, dagegen mit sehr vielen Lehrmeinungen zu tun.
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f der Erde L All ; 15 hische F
und Ver- . gemeine pala0ogEOSYraphisChe Fragen.
bnisse der 1. Der früheste Zustand der Kruste.
sich dem- Literatur: Chamberlin Th. C., The origin öf the earth. In: Chamberlin u. Salisbury,
8 nach der Geology II. New York 1906. — Dana J., On subdivisions in Archaean history. Amer.
ı Schwere- Journ. Science. Vol. 43, S. 455. New Haven 1892. — Sederholm J. J., Om granit och
ihrer kos- gneiss. Bull. Com. g60l. Finlande No. 23. Helsingfors 1907. (Ref. v. Sederholmim N. Jahrb.
S : f. Mineral. usw. Bd, 2, S. 62. Stuttgart 1911.)
nn bilden
h aber — So tief man infolge der Abtragung archäischer Formationen auch in die ältesten
einer ein- Gesteine der Erdkruste hinabgekommen ist, immer sind es entweder umgewandelte
htung und sedimentäre Schichten oder es sind vulkanische, die aber durchaus den Eindruck
en Frage- von lokalisierten Ausbruchszentren, also von einer bereits konsolidierten Erdkruste
en damit machen. Wenn heute der Nachweis gelingen würde, daß wir in irgend einem Gestein