Früherer Gegensatz von Kontinent und Ozean. 51
s nicht, wie oder verhüllt, wie in Thüringen. Auch in jenen uralten Gebirgskörpern haben die
hroten und Sedimente keinen wesentlich anderen Charakter als in den kreatzisch-tertiären; wir
spricht, mit haben alle Analoga, es sind in allen Orogenen dieselben charakteristischen Gesteine
olomitriffen entwickelt. Nun zeigt sich, wie schon auseinandergesetzt, auch bei ihnen der ehe-
ra und der malige Geosynklinalmeercharakter, aber jene Geosynklinalmeere unterschieden sich
‚ die ihnen von den mesozoisch-alpinen durch ihre andere Lage, ferner dadurch, daß sie un-
bestimmter und breiter waren, daß ihr Hin- und Herpendeln nicht so präzis verlief
entlich den und daß zuletzt auch die aus ihnen entsprungenen alten Gebirge jedenfalls nicht so
genen Ver- hoch, d. h. nicht so schmal im Verhältnis zu ihrer Höhe waren. Und es scheint
lkalke und vollends, daß die noch älteren Gebirge des Archaikums in ihrer Faltenverteilung noch
7eS, äußer- universeller und noch unbestimmter umrissen waren,
im ganzen |
1% alt Sedi- Aus dem allen scheint hervorzugehen:
1. daß früher die Erdrinde weniger konsolidiert war;
ausführlich 2. daß sie morphologisch und isostatisch weniger gegensätzlich war;
Geschwister 3. daß es infolgedessen mehr ausgedehnte Zwischenmeere gab, welche jene
je entweder zweifelhaften Tiefseesedimente in sich bildeten;
oder gar zu 4. daß es infolgedessen mehr Hin- und Herfluten, also ausgedehntere Trans-
v die Alpen- und Regressionen gab, wovon uns die Ablagerungen auf den Jetztweltkontinenten
‚elnden. Be- unmittelbar Zeugnis geben;
ee eben ein 5. daß durch die Gebirgsfaltungen die Kontinente, aber im Gegensatz dazu auch
en die Ab- indirekt die ozeanischen Gebiete immer festere Gestaltung und Umrisse annahmen,
orößtenteils im Sinne der hypsographischen Kurve auf Seite 30;
erschichten. 5. daß also die in jener Kurve zum Ausdruck kommenden derzeitigen morpho-
laß die Ent- logischen und isostatischen Gegensätze das Ergebnis der Geosynklinalbewegungen,
zur Falten- bzw. der Gebirgsbildung sind;
gt, zugleich 6. daß also mit der letzten Faltengebirgsbildung, die in der Kreidezeit begann,
gleich, daß die Tiefsee im heutigen Sinne sich erst ganz scharf von den Kontinenten im heutigen
nplementär- Sinne abhob und daß dieser Prozeß durch die hauptsächlich spättertiäre Falten-
on gefaltete gebirgsbildung vollendet wurde und damit jene schroffen Verhältnisse schuf, welche
Jestatlas im heute der Gegensatz von Kontinent und Ozean zum Ausdruck bringt.
ifen, dessen Wegener hat ausgesprochen, daß sich das Kontinentale immer mehr und heute noch
an Faltungs- aus dem ozeanisch-magmatischen Tiefenmaterial herausdifferenziere. Vielleicht wirkt dies
ht zur end- und die Gebirgsbildung zusammen, und das wäre ein neuer Verknüpfungspunkt zwischen
dem Tiefvulkanischen und Gebirgsbildung, wovon man ja heute wieder überzeugt ist, nach-
| dem die reine Kontraktionstheorie nicht mehr genügt. Sueß aber hatte auf dieser Grundlehre
im heutigen den Satz aufgestellt, daß wir dem „Zusammenbruch‘‘ des Erdballs beiwohnen. Nach ihm
‚ufgefalteten war zuerst eine Art idealen Krustenniveaus da, über dem eine Panthalassa stand. Durch
Kontraktion wären die Einsenkungen, Einbrüche, daraus die tangentialen Faltungen ent-
Se standen, die dann zur Bildung der ältesten Festlandskerne, der Schilde, danach zur Um-
schon längst gürtung derselben mit den alten und immer jüngeren Falten führten (S. 34). Es ist also,
schen Meere wie gezeigt, nicht der Zusammenbruch schlechthin, dem wir beiwohnen, sondern es sind viel
e zusammen verwickeltere Verhältnisse, die da mitsprechen und zu einer immer schärferen Herausbildung
pfe neu zer- des Kontinentalen gegenüber dem Ozeanischen geführt haben, Im Resultat treffen alle drei
nen. Riesen: Anschauungen aber zusammen. Wir dürfen nur nicht den Fehler machen, das heutige
N geophysikalische und geomorphologische Bild schlechtweg auf die Zeiten der Vorwelt zu
als scheinbar übertragen und dürfen gewiß nicht nach diesem Bild von einer Permanenz der Kontinente
und hügelig und Ozeane sprechen.