Fr Das Polarklima.
dener Verwitterungsboden ist vielleicht vorherrschend. Für Gebiete mit Polar- stär|
klima (auch für Hochgebirge) bezeichnend ist der eigentümliche, in der letzten herr
Zeit oft geschilderte „Strukturboden‘“: jene eigentümliche streifenförmige Son- arkt
derung des Bodenmaterials in feinerdige und steinige Bestandteile, die sich entweder Süd
bandförmig an die Abhänge lagern (s. Fig. 10) oder auf horizontalem Boden (Po- Win
lygonboden) in der Form von regelmäßigen, oft sechsseitigen Feldern auftreten. Die mild
Entstehung ist bis jetzt kaum klargestellt, hängt aber offenbar mit Frostwirkungen die 1
zusammen?”®). als j
Klima. Die maßgebende Ursache für die Verschiedenheit der Polarregionen
gegenüber anderen Ländergebieten, sowie auch für ihre Einteilung in Unterprovin-
zen, ist das Klima, besonders die Temperaturverhältnisse. Vor allem sind dabei die
Sommertemperaturen entscheidend. Die Abweichungen sind in verschiedenen Ge-
bieten größer als man es sich im allgemeinen ohne näheres Eindringen vorstellt. Einige
der wichtigsten wirklich polaren Typen führen uns die folgende Tabelle (in C°) sowie
das Diagramm Fig. 4 vor.
PolarseoBankastr. Komnek) Dour(Spite- Jan Mayen
830 n. Br., 74° n. Br., 64/2 n. Br., N. © Pb
90 5. L. 115% w.' I. 51 w. L. 1444 w. I. £ Se
Januar... 0.0... — 906 — 355 — 113 — 191 — 41
April ES — 192 — 38°8 — 152 — 338
N an
Oktober ARTS — 17°8 — 15 — 65 bo
Jahr At e eee te DO — 16°8° — 2°C — 9:00 —14
Lemairestr. Framheim
65° s. Br., 78108. Br.,
681/20 w. I. 1681° w. L.
Juli N LO — 36'5°
Oktober ..... 0. — 4G — 256° rt
Janual..... m EL — 50 |
AP nr 5 — Br
N — 3410
Die erste Kolumne zeigt uns ein rein hochpolares Eismeerklima: unter dem Ein- ZAC
fluß der schmelzenden Eismassen hält sich die Sommertemperatur um 0%, während
die Wintertemperatur auf dem fest zugefrorenen Meere fast ihren theoretischen Wert Fig.
erreicht. Die zweite Kolumne führt uns ein mehr kontinentales Küstenklima vor: Un
der Winter ist trotz der bedeutend südlicheren Lage fast ebenso kalt, während der
Sommer wärmer ist, ohne daß von einem Landklima die Rede sein kann. In dem
Diagramm ist dieser Typus von Nordwestgrönland vertreten. In dem am Ufer Tem
des Godthaabsfjordes ziemlich weit vom offenen Meere gelegenen Kornok steht offen
offenbar der Sommer unter starkem Landeinfluß, während der Winter wegen der orde!
Nähe des nur selten festgefrorenen Meeres milde ist. Dasselbe gilt für das durch Gena
Green Harbour vertretene Westspitzbergen, nur daß da der Sommer wegen der viel anne
nördlicheren Lage bedeutend kälter ist. Jan Mayen dagegen zeigt einen viel eises
Sn a
78) Ausführliches Literaturverzeichnis bei W. Meinardus, Über ...Bodenformen auf en
Spitzbergen, im Sitz.-Ber. d. Med.-naturw. Ges. zu Münster i.W., Bonn 1912 und B. Hög-
bom, Geol. Bedeut. des Frostes. Bull. Geol. Inst. Upsala, XII (1914). auch
9