Zukunft der Polarforschung, 61
IS von Amerika wurde die ungefähre Nordgrenze für südliche Pflanzenformen, darunter
N für Weidengebüsch, eingetragen. Man kann nun aber diese Einteilung weiter führen,
T In der Außenzone (I auf der Karte) unterscheiden sich die sibirischen und ameri-
1- kanischen Kontinentalgebiete scharf von dem grönländischen Küstengebiet. Zu der
Le Mittelzone (II) gehört der nordamerikanische Archipel (II 4) mit wenig Eis und
t- verhältnismäßig reichem Pflanzen- und Tierleben, die nördliche Grönlandküste
ie (IT B) mit sehr gegensatzreicher Natur: große Lokalgletscher und zwischen ihnen
id, viele Oasen mit reicher Pflanzen- und Tierwelt. Für beide Gebiete charakteristisch
;n sind Menschen (Eskimos) und Moschusochsen. Es folgen die atlantischen Inseln
ve (IT C) mit kräftiger Vergletscherung (nicht auf der Bären-Insel), ärmlichem Pflanzen-
1e wuchs, abgesehen von einigen Tälern Westspitzbergens, und auch mit verarmtem
1- Tierleben. Eingeborene Bevölkerung fehlt hier ebenso wie in der letzten Provinz,
in den sibirischen Inseln (II D), mit weniger Eis, aber noch ärmerem Pflanzen-
0, und Tierleben. Die Ausdehnung und Natur der Gebiete mit Sommertemperaturen
er unter 0° (Inlandeisgebiet, III) haben wir schon eingehend geschildert und ebenso
En die kleine Ecke im äußersten Norden von Westantarktika mit einer an die Mittel-
mn zone (IT) erinnernden Natur.
7 F. Die Zukunft der Polarforschung.
ıd Schließlich dürfte es von Interesse sein, einige der wichtigsten Probleme
ın hervorzuheben, die noch in den Polargegenden ihrer Lösung harren. Zunächst ist
n- es offenbar, daß wir hier die weitaus größten Gebiete vor uns haben, die jetzt
N. noch geographisch völlig unbekannt sind. Wenn dies auch am stärksten und in
he erster Linie für die Antarktis gilt, so gibt es doch auch im Norden ein Gebiet
N- in einer Ausdehnung von etwa 3 Millionen Quadratkilometer, das zwar vermut-
li- lich vom Meer bedeckt ist, in dem aber doch überall neue Landentdeckungen
aM möglich sind. Besonders ist wohl zu erwarten, daß sich auf dem breiten sibirischen
Ie- Schelf neue Inselgruppen finden lassen werden. Für ein Vordringen mit Schitf
er oder gar mit Schlitten bieten allerdings diese weiten eisbedeckten Meeresflächen
= große Schwierigkeiten; als bester Weg für eine allgemeine Voruntersuchung käme
ur bei dem jetzigen Stand der Technik unbedingt das Luftschiff in Betracht. Dabei
as hat freilich ein Vorstoß, wie er jetzt von Spitzbergen bis zum Nordpol und zurück
'n- von Amundsen versucht wurde, verhältnismäßig geringe geographische Be-
1d, deutung, sondern man müßte das ganze Polargebiet in verschiedenen Richtungen
ım durchqueren, wie ja dies auch in neuester Zeit beabsichtigt wurde (Bruns und
en Nansen). Dabei müßte freilich später die nähere Erforschung nach anderen
nd Methoden einsetzen. Das einzige Land, das sich vom Schiff aus leicht erreichen
ers läßt, von dem aber bis jetzt nicht einmal die Küstenumrisse und die Ausdehnung
er, bekannt sind, ist das Kaiser Nikolausland, das unbedingt bald das Ziel einer
ast Forschungsexpedition werden sollte.
en Viel größer sind im Süden die unerforschten Landgebiete, und hier sind auch
die Küstenumrisse auf gewaltige Strecken hin völlig unbekannt. Das große Problem
en ist hier die Frage, ob Ost- und Westantarktika getrennt oder miteinander zu
ven einem einzigen Erdteil verbunden sind. Unbekannt ist sonst vor allem die Aus-
ich dehnung des Landes südlich vom Stillen Ozean. Wenn wir hier auf unseren Karten