414
die Frage der Wirklichkeit, aber nimmer die der Möglichkeit einer
außergöttlichen Welt von sic. abweisen können, und wie früher stets,
wird auch hier im zuletzt Gefundenen das Mittel des weiteren Fortschrei-
tens sich entde>en. Enthielt das im Denken Erste (= A) die Möglich-
feit Der ideal-außergöttlihen Welt, so wird das im Denken Letzte die
Potenz des real-außergöttlichen Seyns enthalten müssen. Dieses im
Denken Letzte kounte Gott scheinen. Aber es ist uns jet zwischen Gott
und dem Seyenden das Immaterielle des Seyenden. getreten, das nicht
eher erscheinen konnte, ehe das Materielle, das in der noch unzertrenn-
ten Idee selbst noch immateriell war, als materielles hervorgetreten war.
Darum wurde das jet als das Zmmaterielle Gesetzte in der bloßen
Zdee noc< nicht empfunden oder mit Unterscheidung genannt; es war
als ob es nicht- wäre, wie ja auch das Materielle nicht als solches war.
Mit ihm aber ist dem Intelligiblen (der Zdee) für sich ein Abschluß
gegeben, und Gott über-dieses und also auch über das bloße Denken
hinausgerückt, Auch abgesehen aber davon , wäre ja die Möglichkeit eines
wahrhaft außergöttlichen, d. h. Gott von sich ausschließenden Seyns
nimmer zu denken, noch weniger freilich (wenn davon hier überhaupt
die Rede seyn könnte) Gott als Ursache --- Urheber =-+ des Außer-
oder Wider-göttlihen an den Dingen. Ein solcher kann er nicht seyn,
auch übrigens als Schöpfer -angenommen und erfannt . Wir haben
aber bereits gesehen, daß es der Idee noch ein Lettes gibt, das allem
! „+. 071 0 Jeog Favaroy 007 8roindev, ovds T80rera 87 danleig
dvrav* Zrwe ydo eig 70 elvatr td ndvra zal öuvvrnoLo ai pevöderg
Tov x00110v (in dem Schaffen selbst liegt keine Ursache des Verderbens und der
Vergänglichkeit) , wie das Buch der Weisheit 1, 13. 14 siH ausdrückt, =- Kant
in einer Stelle seiner Kritik der praktischen Vernunft (S. 182 ff.) sagt: „Wenn
die Zeit den Dingen an sich und nothwendig anhängt, so ist Gott .als Urheber
dieses Daseyns in seiner Causalität selbst der Zeit unterthan , er müßte der Zeit
als nothwendiger Form sich selbst unterwerfen , um die Dinge zu schaffen“. =
„Es wäre ein Widerspruch , zu sagen: Gott sey ein Schöpfer von Erscheinungen“.
„Die Schöpfung“, set er hinzu, „ist eine Schöpfung der Dinge an sich selbst“,
Dieß kann nichts anders heißen als: Gott will in der Schöpfung die Dinge
nur an sich, d. h. ihrem ewigen Bestand nach, nicht aber will ex sie, wonach sie
bloß Exscheinungen sind.