Full text: Einleitung in die Philosophie der Mythologie (2. Abtheilung, 1. Band)

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und Unangenehmen aber habe Bejahung und Berneinung zur 
Folge *, und auch die Seele des Thiers urtheile?. 
Es kann nach dem nicht auffallen, wenn wir weiter gehend sagen, 
daß die Seele des Thiers auch schließt; denn dieß ist“ das Dritte 
nach dem Urtheilen. - "Die . drei geistigen Functionen wurden sonst so 
unterschieden: Simplex apprehensio,  judicium, discursus; heutzu- 
tag sagt man: Begriff, Urtheil, Schluß. Nun ist es leicht und un- 
mittelbar einzusehen , daß die drei Klassen von Kategorien, welche 
Kant unter ven Titeln Quantität, Qualität, Relation aufstellt, sich 
wie jene drei Functionen verhalten. Viel und Wenig unterscheidet 
die Seele auch des Thiers in einfacher“ Wahrnehmung, die Mathe- 
matik bewegt sich im bloßen Begriff; daß die Qualität" vem Ur- 
theil anheimfalle , brauchen wir nicht erst zu sagen. Ferner aber 
läßt sich zeigen, daß die Handlungen ' des Thiers ganz den Begriffen 
gemäß find, die dem Verstand ven Schluß vermitteln; es sieht 3. B. 
nur die grüne Farbe des Futters, zweifelt aber nicht, daß diesem 
Accivens eine Substanz zu Grunde liege; ebenso, aller Erfahrung 
voraus, sucht es zu der Wirkung die Ursache. Das müßig stehende 
Pferd sieht sich nac<ß der Ursache eines ihm unerwarteten Geräusches 
um; der schüchterne Vogel, das scheue Wild entflicht bei jeder unge- 
wöhnlichen Regung der Blätter in seiner Nähe nach der" entgegenge- 
sezten Seite; nicht der Verstand sagt es ihm, sondern die Seele, von 
der- es allein und insofern no< mehr beherrscht wird als der Mensch. 
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An. 1:7. 
2 11, 2 (p. 52, 2 88.): 84d071) ai6 Fg TOD Vrotetn8vou ais FyToD 8071, 
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7 vL zurd do Obria Surduag 7 TO Cow, 78 ze z0TUD, 0 dravolas 
30pov 8671 (beim Menschen nämlich) zal aid Theos, zal 8 TO zwelv zurü 
r0m0v zivndw. = Das vobsg zowmmög, P- 67, 12, fann dort wohl bloß vom 
Menschen gemeint sein, oder es ist bequemer Ausdru>, wie 6 z7/s 1/v/75s vort, 
7o scharf ex diese beiden unters<eidet. S. oben-S. 454 ff.
	        
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