Full text: Einleitung in die Philosophie der Mythologie (2. Abtheilung, 1. Band)

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vorausgehen muß '. Hier aber ist es eben um die Wissenschaft zu thun, 
die der Geist sich zu erwerben hat, soll er ver Welt mächtig werden. 
enn er selbst ist ohne Wissenschaft und, wie Aristoteles sagt, einer 
Tafel gleich, auf der noch nichts wirklich geschrieben ist. „Man kaun 
war so zu sagen täglich hören oder lesen, Aristoteles habe die Seele 
eine unbeschriebene Tafel genannt, während er dieß ausdrücklich vo 
erstande? sagt. In Bezug auf die Seele ist das Wissen als activ 
etwas Zufälliges, zu ihr nur Hinzukommendes , .wie nach Aristoteles 
der Geist selbst ein Hinzukommendes ist. Im Geist ist nichts bloß der 
Materie oder Potenz nach ; er ist daher nicht Wissenschaft, sondern nur 
wissend: wissend aber nur durch sein Verhältniß zu der Seele. 
- Dieses Verhältniß zur Seele beruht darauf, ersteus: daß in der 
eele schon Begriffe , von aller * Materie befreite, also die bloße Forn 
enthaltende Vorstellungen der einzelnen sinnlichen Dinge sind, aber ohne 
daß diese Begriffe ihr selbst gegenständlich wären; sie sind in ihr der 
Materie nach, für einen Dritten, wie man sonst zu jagen pflegt, un- 
ausSgesprochen und bloß potentiell; wie auch Aristoteles sagt: wohl sey 
die Seele der Sitz der Begriffe, nur daß es nicht die ganze sey, sondern 
nur die intellective, und daß die Begriffe in ihr nicht actuelle, sondern 
loß potentielle seyen *. Zur Wirklichkeit erhebt sie erst der Geist, "in 
el<em aber eben darum nicht mehr bloß Begriffe der einzelnen sinnlich 
empfundenen Dinge, sondern die Begriffe dieser Begriffe *, d. h. 
die Allgemeinbegriffe sind, durch welche der Geist der Dinge mächtig 
und wissend wird; denn mächtig einer Sache kann nur heißen , was über 
sie hinausgeht und nicht mit ihr coalescirt, sondern frei von ihr bleibt. 
er Name, mit dem der Geist ein einzelnes Ding, 3. B. als Baum, 
' aädou didadralia zal nära udhneg Iravontum 84 zp0VrAELVENS 
ywWerar va6205. Anal. Post. 1, in. 
? De An. II, 4 (p. 58, 17--20). Weiteres, wozu. die Stelle auffordern 
anit, im Folgenden. 
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0,1, dax 1 vont, oVTe Svrekegeig, diad duvrdue 70 dn. De An. II, 4. 
4 1 als Inis eidog ai0 Freu, 0 vobg.08 Eidos eid Er. HI: 8 (p, 62, 14. 15
	        
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