Full text: Philosophie der Mythologie (2. Abtheilung, 2. Band)

5366 
zu . behaupten , wie er früher ausschließlih seyend war. Dennoch aber 
kann es die Wirkung der höheren Potenz nicht ganz abweisen, B ist ihm 
also nicht mehr bloß B, sondern stets auf gewisse Weise auch A, d. h. 
geistig. Dadurch aber, daß der Gott der an sich ungeistige aber mit 
Geistigkeit angethane ist, ist er zugleich der concrete. Dieß ist ein neuer 
Begriff. Denn- der Gott des vorhergehenden Moments war no< der 
schlechthin allgemeine und so wenig concret, als 3. B. das reine Feuer 
etwas Concretes ist; er war der Gott, von dem sich das Bewußtseyn 
kein Bildniß no< Gleichniß machen konnte ; aber eben dieser zuvor all- 
gemeine Gott verwandelt sich jekt im Bewußtseyn zunächst in einen 
conereten. Deun das Concrete fällt eben nur in den Uebergang. Gleich- 
wie nämlich ver Gott, der reines B ist, nicht ein concreter war, eben- 
sowenig würde der Gott, der wieder reine Potenz oder reines A wäre, 
der concrete seyn. Das Concrete ist B, das zugleich A ist, mit Einem 
Wort das Gezweite. Der Ausgangspunkt also des Processes ist der 
Gott, der reines B ist, das Ende des Processes ist das völlig über- 
wundene B, das erst in dieser Ueberwindung wieder das wahrhaft Gott- 
setzende ist. Denn uur durch Ueberwindung des Ungottes kann für das 
einmal gestörte und zertrennte Bewußtseyn der wahre Gott wieder ver- 
mittelt werden. Aber zwischen diesen zwei Endpunkten liegen nothwendig 
Momente in der Mitte, die wir unterscheiden müssen, um dadur< zu 
einer vorläufigen Uebersicht des ganzen, von uun an unaufhaltsam bis 
in sein Ende fortschreitenden, mythologischen Processes zu gelangen. 
Der erste Moment also wird nothwendig derjenige seyn, wo die 
Geistigkeit, welche dem realen Princip, dem B angemuthet wird, nur 
eben no< als Anmuthung erscheint, Dd. h. wo dieses noh mächtig 
geuug ist, um diese ihm angemuthete Geistigkeit immer wieder in Aeußer- 
lichkeit over in Materie zu verkehren und gleichsam zu erstiken. In der 
Natur stellt sich jener Moment dar dur vie erste Erscheinung des 
Körperlichen. Das Körperliche ist nicht mehr die reine Materie, welche 
ohne alle Spur von Geistigkeit ist, und wenn wir überhaupt drei Mo- 
mente unterscheiden können: 1) das positive Princip der Materie, das 
sich noc< als geistiges, übernatürliches behaupten will (dieses Moment 
In
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.