Full text: Philosophie der Mythologie (2. Abtheilung, 2. Band)

B93 
Negischen gedacht werden können, ohne daß ein Anderes außer dem Einen da ist 
sage; > =mit dem ersten Hervortreten der Anderheit aus der. Einheit ist der 
) For Grund aller Ironie und ebenso alles Tadels gelegt. Denkt man aber 
it Whee an die Bedeutung von u&> , urou:, woher uMuog abzuleiten ist, 
m so ist Mouog der die Anderheit, das -Entgegengesetzte, den Gegensat 
> Aufsuchende. Ihm folgt natürlich das Wehe oder der Zammer , der 
( freilich erst mit der wirklichen Anderheit hervortritt , aber die Substanz 
nn“ alles Wehes ist do< in der ersten Unentschiedenheit shon vorhanden. 
wife, 2% Dann kommen lauter“ Schiesalsmächte, endlich Nemesis selbst , deren 
jerschte Begriff s<on erklärt ist, dann der Betrug ('Ax&r7), die Urtäuschung, 
(as iC 1 und die Zwietracht (Wos), die“ dann ein ähnliches Geschlecht ver- 
im hängnißvoller Wesen erzeugt, unter denen sogar die fals<Hen Reden 
Defoe (Vevdöteg A46Y01) und die doppelsinnigen Reden ("Aupr-opler) vor- 
4 u fommen, bei denen niemand an etwas: ursprünglich Mythologisches 
denken wird. Allein diese sind gerade darum unschätzbar, weil sie 
Beweise eines unmittelbar aus der Mythologie hervorbrechenden und noch 
von ihr selbst erzeugten philosophischen Bewußtseyns enthalten. 
Bis jekt also, um nunmehr in den Zusammenhang des fortschrei- 
tenden Processes zurückzukehren, ist in der Theogonie no< immer bloß 
die unmythologische Zeit dargestellt. Die Potenzen, welche über diese 
hinausgehen und schon mythologischer Natur sind, Titanen, Kyklopen 
u. f. w. werden noch zurückgehalten und am wirklichen Hervortreten 
verhindert. Gäa aber , d. h. das materielle Bewußtseyn, das, ohne es zu 
wissen, noh unter einem andern und höheren Einfluß steht und in eine 
entwiceltere Zeit fortstrebt, ist unwillig über das Loos ihrer Kinder, 
die Uranos, sowie sie entstehen, in den Tiefen der Gäa, d. h. des ihm 
no< unterworfenen Bewußtseyns , zurückhält. Sie beredet sich also mit 
diesen, um den Bater seiner Macht zu entsezen oder zu berauben. In 
dem allgemeinen mythologischen Proceß geschieht der Uebergang aus 
E der unmythologischen in die mythologische Zeit, wie Sie sich exinnexn, 
| Dadur<, daß der Gott jener Zeit selbst weiblich wird. An die Stelle des 
k Uranos tritt Urania, Der allgemeine Begriff aber dieses Uebergangs 
| ist, daß der bis dahin herrschende Gott feiner Männlichkeit, seiner
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.