Full text: Die Kunst der Gotik (7)

der Seitenportale (vgl. vorige Ab- spätgotisch, Frühzeit des 15. Jahrhun- 
T bildung) vorbereitet, hier zu höch- derts; zum Stil dieser Bogenfelder vgl. 
En ster Konsequenz getrieben; er das Frankfurter Tympanon (Abb. 466). 
S- wird maßgebend für die gesamte 
in EC de tschE Plastik de 14. 431. NÜRNBERG. Tympanon des West- 
S. Jahrhunderts; tief eingeschnit- portals von St. Lorenz. 
8: tene zackige Umrisse, heftig be- Mitte des 14. Jahrhunderts. Die Dar- 
B- wegte Falten, Bewegtheit des stellung enthält die Lebensgeschichte 
nn mimischen Ausdrucks. Christi, die Passion und das Jüngste 
426. FREIBURG i. B. Büste der heiligen Gericht, d. BR die trüher Sf mehrere 
°k Katharina in der Portalvorhalle des Tortale verteilten Inhalte in‘ zusam- 
: ä . Das Ornamen- 
ın Münsters (Ausschnitt). DADESN EN Form 14: Beni 
Do LS 7 tale der Gesamtkomposition mit seinen 
; Um 1300. Der Stil hängt mit den Neben- malerischen Effekten (Baldachine der 
nn portalen des Straßburger Münsters Mittelzone) kündigt die beginnende 
35 (Abb. 419 und 424) zusammen, ist aber Spätgotik an. 
a in der Gesamthaltung weicher und in 
d- seinem geistigen Ausdruck von höherer 432. WIMPFEN im Tal. Statue des 
Lebenswärme. — Das Thema der Vor- Apostels Thomas im Chor der ehe- 
hallenfiguren ist gewissermaßen eine maligen Stiftskirche St. Peter. 
erweiterte Zusammenfassung der Straß- Zwischen 1269 und 1278. Von dem 
burger Nebenportale; neben den klugen gleichen Meister die übrigen Figuren 
3 und törichten Jungfrauen die Allegorien im Chor. Den Stil des 13. Jahrhunderts 
> der sieben freien Künste und verschie- kennzeichnet der großlinige, durch 
E dene Heiligenfiguren; im Tympanon keine Querzüge verknitterte Faltenwurf 
Reliefs der Heilsgeschichte. und der geschlossene Umriß. 
n Phot. Röbcke, Freiburg. Phot. Dr. Stoedtner, Berlin. 
427 —429. KÖLN. Skulpturen im Dom- 433- OSNABRÜCK. Apostelfigur im Chor 
chor, der Johanniskirche. 
427. Kopf des Apostels Andreas Um 1400. Vgl. gegenüber Wimpfen die 
, (vgl. Abb. 429, rechts). spätgotisch bewegte Umrißlinie, die Be- 
428, 429. Maria und Christus. Die lebung der Oberflächen, das geänderte 
Apostel Jacobus major und Proportionsgefühl. 
Andreas. Pfeilerstatuen. Phot. Dr. Stoedtner, Berlin. 
Zwischen ı322 und 1330. Der 434: Steinfigur der thronenden Madonna. 
Zyklus umfaßt die Figuren Christi, Klosterneuburg (Niederösterreich), 
der Madonna und der 12 Apostel Stiftsmuseum. 
und die dazugehörigen Baldachine Gegen 1320. Das künstlerisch bedeu- 
mit den musizierenden Engeln; 3 tendste Werk der gotischen Stein- 
den gleichen Kreis gehört die plastik Österreichs im 14. Jahrhundert. 
Holzstatue der sog. ‚Mailänder Der Stil weist auf Zusammenhänge mit 
N oe Geagtweik en ET Nordfrankreich, vor allem Paris (vgl. 
schen Plastik der Hochgotik. Die On eus Saint Jacques, Abb, 
Figuren „sind ganz Echo, nichts Phot. Ö . ng 
für sich selbst““ (Dehio, Geschichte ot. Österr. Lichtbildstelle, Wien. 
der deutschen Kunst, II, 93). 435. Holzfigur der thronenden Madonna. 
Phot. Staatliche Bildstelle, Berlin. Köln, Schnütgen-Museum. 
430. THANN (Elsaß). _Westportal des Um 1320. Vielleicht wallonisch. Zu ver- 
Münsters. gleichen die etwa gleichzeitige ‚„Mai- 
Anlage Mitte des 14. Jahrhunderts länder Madonna‘ des Kölner Dom- 
(1342—1350); aus dieser Zeit das große chors. Die hohe Sensibilität der Er- 
(mittlere) Tympanon mit der Geschichte scheinung begegnet wieder in der Köl- 
des Marienlebens. Die beiden unteren ner Tafelmalerei der zweiten Hälfte des 
Portale mit ihren Bogenfeldern (Kreu- 14. Jahrhunderts. 
zigung und die heiligen drei Könige) Phot. Haus der Rhein Heimat, Köln. 
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