rudhon gefunden haben, war van Gogh. Und der war kein Franzose. Eines freilich
nen. scheidet sie grundsätzlich von den Deutschen: daß sie bei allem aufbegehren-
ın und den Drang ihrer frei schöpferischen Persönlichkeit doch: der Tradition ein-
er Zeit gebunden bleiben. So sehr sie gegen die klassizistische Akademie protestieren,
ıflüsse, so verdanken sie ihr doch ihr erstes Rüstzeug und das Bewußtsein einer
er mit dauernden Verpflichtung zu völliger Beherrschung ihrer Kunstmittel. Und
sischen eben darauf beruht ihre Überlegenheit. Freilich war auch der große Meister
Kunst der Vergangenheit, dessen Genius über ihnen steht und zu dem sie aufblicken,
polyte kein Franzose: Rubens.
3), der Theodore Gericault (1791—1824) ist der Wegbereiter — ein junger
der zu Liebling der Musen, dem ein gutes Geschick alles verlieh, was ein Künstler
ildung begehren mag — Wohlgestalt, Kraft, Gewandtheit, ein liebevolles Gemüt,
NZOSCH Freiheit von materiellen Sorgen, eine leicht schaffende Hand und die Schöpfer-
lischer macht der Phantasie. Er begann, indem er unbekümmert in seinen ersten
ndrin selbständigen Arbeiten die Schulweisheit seines Lehrers Guerin beiseite schob.
[eisters Da er ein Sportsmann und vortrefflicher Reiter war, malte und lithographierte
in den er Pferde, Szenen vom Rennplatz und aus dem Stall. Ein Aufenthalt in Eng-
sischen land begeisterte ihn zu dem Bilde der Rennen von Epsom. Dann fesselte ihn
MNETSC- die Kavallerie. Sein Reiterbildnis des Gardejägeroffiziers, der auf bäumendem
Rosse säbelschwingend einhersprengt, gehört in seiner renommistischen Bra-
r Trias vour zu den glänzendsten des Jahrhunderts (Abb. 465). Mit siebenundzwanzig
5 Jahr- Jahren gelang ihm ein großer Wurf — das Wrack der Meduse, ein Floß mit
zenius, einem Häuflein schiffbrüchiger Matrosen, ein paar verzweifelt um ihr Leben
€ vom Kämpfende zwischen Sterbenden und Toten (Abb. 466). Nun sah man erst,
e drei, wozu die klassische Schule gut war. Es war die Sensation des Salons von 1820,
ausen- der Staat kaufte es später, und die Jugend war begeistert. Der junge Delacroix,
seiner ein unbefriedigter Suchender, fühlte sich von dem Eindruck so betroffen, daß
en den er eigenem Geständnis zufolge wie ein Irrsinniger durch die Straßen von Paris
ie sind rannte. Das Bild hatte ihn erweckt. Allein, wen das Schicksal am Morgen
d 1848 seines Lebens überreich beschenkt, dem gönnt es oft nur eine kurze Frist.
aftlich Ein dummer Zufall, ein Sturz vom Pferde, dessen Folgen nicht genug be-
e weit- achtet wurden, führte ein Siechtum herbei, dem Gericault mit dreiund-
„, denn dreißig Jahren erlag. — Er war das Bild der Jugend, die unbedenklich dem
tionen. Ruf ihres Genius nachstürmt; vielleicht, wahrscheinlich bemerkte er selber
stätigt nicht, was er umwarf. Seinem Lehrer Guerin, der ihm kopfschüttelnd nach-
Ss, Was schaute, bewahrte er allen Respekt. Seine Pinselführung war leicht und
yürger- in seinen Studien von flackerndem Leben, ähnlich dem Strich des reifen
‚ erhob Daumier. Als der erste packte er das Leben fest in seinen Tiefen und
er vor konnte mit einer erstaunlichen Unerschrockenheit das Grauenhafte malen,
in den wie die Reihe der Porträtstudien von Irrsinnigen, zu denen ihn ein Psych-
rassen- jater veranlaßt hatte, oder die Köpfe guillotinierter Verbrecher auf blut-
müsse, besudelten Tüchern. Er malte sie, wie andere ein Stilleben gemalt haben.
den sie Welcher Deutsche hätte das vermocht!) Seine Palette blieb dunkel,
® 131