rokoko- ein Freund Piranesis, vorab zu nennen. Die starke Wirkung seiner Gemälde
träume und Stiche beruht auf ihrer Bühnengerechtigkeit. Ihr Pathos ist theatralisch,
rschöpf- und in der Tat haben sich manche der für den italienischen Klassizismus
ırk vor- in seinen Anfängen maßgeblichen Meister, auch Piranesi, ganz besonders aber
veis auf der nachmals in Paris als Architekt berühmte Servandoni, als Theatermaler
» Form- betätigt. Solcher Übung verdanken sie die Sicherheit in der Berechnung des
eibt. Gesamteffektes ihrer gezeichneten oder ausgeführten Architekturen. Für die
heinung Ausschmückung der Wandfläche im einzelnen blieben die antiken und die
itgenöSs- raffaelischen Grotesken maßgeblich. Die Italiener verstanden es, sich in
jenseits ihrem Formenkreise mit anmutiger Leichtigkeit zu bewegen. Der vorzüglichste
Tempel ihrer Dekorationszeichner war Michelangelo Pergolesi (Abb. 153), der
Barock dann nach London übersiedelte. Neben ihm wären Gianantonio Antolini
Ein so (1754—1842) mit seinen großartigen Entwürfen der „Opera d’architettura“‘
evi, die (zum Foro Bonaparte in Mailand, Abb. 156, 157) und Giocondo Albertolli
gesehen (1742—1839) hervorzuheben.
chteten Die führenden Meister des Klassizismus in Italien sind Oberitaliener. Nicht
juseppe die Reste des römischen Altertums, sondern die lebendigen Kräfte, die sie
ınd Ra- zu nutzen verstanden, waren entscheidend. In Oberitalien wirkte das An-
nahmen denken Palladios mit erneuter Macht; hier sammelten sich die Talente unter
hermen der weisen Regierung der Maria Theresia in Mailand, das sich zum Zentrum
ben sie italienischer Kultur erhob, und bald machte sich auch in der cisalpinischen
ı König Republik und im neugeschaffenen italienischen Königtum der Einfluß Napo-
ung zu leons geltend — einer persönlichen Weltmacht von durchaus antiker Struktur,
en und die sich der klassischen Formen als der ihr angemessenen Kunstsprache be-
Clement diente. Was von Napoleon angeordnet oder ihm zu Ehren entworfen wurde,
seinem war selbstverständlich klassizistisch. Von der ihm zugedachten großartigen
° Archi- architektonischen Huldigung des Foro Bonaparte in Mailand wurde wenigstens
;jesco di der Arco della Pace fertig, wenn auch fast ein Menschenalter nach seiner Be-
in dem gründung (1806). Sein Erbauer Luigi Cagnola (1762—1833) verzierlichte
er aus- auf italienische Art den römischen Triumphbogen, indem er ihn schlanker in
aliener, die Höhe führte (Abb. 158). Cagnola war der Schüler des in Mailand maß-
inzeltes geblichen Baumeisters Giuseppe Piermarini (1734—1806), der im Theater
‚ladier der Scala, im Palazzo Belgiojoso und namentlich in der Villa Reale berühmte
archäo- Muster klassizistischer Architektur geschaffen hatte. Der Palazzo Belgiojoso
cchitek- nimmt mit seiner langgestreckten Fassade die Überlieferungen des Florentiner
‚ewerke Stadtpalastes der Frührenaissance mit zierlicherer Bildung der Rustika und
en des aller Profile auf. Die Scala entspricht in ihrer Außenerscheinung mit Pilastern
etracht. im Hauptgeschoß über rustiziertem Erdgeschoß, unruhig und matt in der
ı seiner Bewegung der Baumasse, keineswegs dem Aufwand an Raum in einem der
rn und größten Opernhäuser der Welt; die Fassade wirkt verkleinernd. Sein Bestes
. sagen. hat Piermarini wohl in der Villa Reale gegeben, einem in seine Parkumgebung
n römi- glücklich hineinkomponierten Gartenpalast. Die Verwendung verschieden-
—1768), farbigen Steinmaterials kommt dabei dem gefällig heiteren Charakter des
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