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Der
Das Thier als Motor.
Von den Thieren verwendet man hauptsächlich das Pferd, den Ochsen, den
Esel und den Maulesel zur Arbeit an Maschinen, indem man sie bei der Arbeit Die
fortschreiten läßt. Die Arbeit des Thieres ist am erfolgreichsten, wenn es in ge-
rader Linie fortschreitet. Aber nur in seltenen Fällen und nur für vorüber- m
gehende Arbeit kann man eine Maschine auf diese Weise antreiben. So läßt man för
z. B. auf Bauplätzen die Thiere mittelst eines Flaschenzuges Balken oder schwere X
Steine hoch ziehen. In den allermeisten Fällen läßt man die Thiere an einer
stehenden Welle arbeiten, indem sie im Kreise um diese herum gehen. Die Arbeits-
leistung ist dabei eine weniger vortheilhafte und sie wird um so ungünstiger, je
kleiner der Kreis ist, in welchem sich das Thier bewegen muß, und je größer die
Körperlänge des Thieres ist. Wir haben bereits in Fig. 88 eine stehende Winde
kennen gelernt, welche von Menschenkraft bewegt wird. Um die Thierkraft in der
Technik auszunußen, ist die stehende Winde heutzutage die allein gebräuchliche
Maschine. Früher hat man auch Maschinen angewendt, bei denen das Körpergewicht ver
der Thiere ausgenußt wurde; man ist aber davon in der Neuzeit gänzlich abgekommen.
Der Göpel. Die Maschinen mit stehender Welle, um welche das Thier Ei
fortschreitend sich bewegt, um die Maschine anzutreiben, bezeichnen wir als Göpel. Un
Wir unterscheiden
feststehende Göpel und
- tran3portable Göpel.
Als feststehenden Göpel bezeichnen wir einen solchen, bei dem zur Stüßung
und Lagerung der Hauptwelle ein besonderes Gerüst erforderlich ist.
Die Zugarme, auch Zugbäume genannt, welche quer zur Hauptwelle an-
gebracht sind, zweigen an einer mittleren Stelle zwischen dem oberen und unteren
Endzapfen der Welle ab. Da die langsame Bewegung der Hauptwelle durch ein
Räderwerk auf eine wagerecht gelagerte Antriebswelle übertragen werden muß, so
wird bei den feststehenden Göpeln das Räderwerk an dem oberen Ende der Haupt-
welle angeordnet, damit die Thiere unter demselben fortschreiten können.
Bei dem transportabeln Göpel ist die senkrechte Welle sowohl, als das
Räderwerk in ein besonderes Gehäuse eingebaut, mit welchem es von einer Stelle
zu einer anderen geschafft werden kann. Die Zugbäume, an denen die Thiere an-
gespannt werden, sind bei diesem Göpel an dem oberen Ende seiner senkrechten
Welle befestigt, mit dem es über das Gehäuse heraus ragt. Um die wagerechte
Betriebswelle, welche die Kraft de8 Göpels auf die Arbeitsmaschinen zu übertragen
hat, weiter fortzuführen, muß man sie in einen Kanal unterhalb der freisförmigen
Laufbahn der Thiere legen. ijt.
Je nach ihrer Construction unterscheiden wir au
liegende Göpel und Säulen-Göpel oder jin
Gloc>ken-Göpel und Cylinder-Göpel, oder ji
offene und verdeckte Göpel. 1a
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