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Nn man es mit einer Geschwindigkeit in das Rad eintreten, welche etwas größer ist,
Deu als die Umfangsgeschwindigkeit des Rades. Von dem Gefälle geht daher so viel
ussers verloren, als zur Erzeugung dieser Eintritt8geschwindigkeit nothwendig Ut. Und
d dieser Verlust wird um so größer sein, je größer die Umfang3geschwindigkeit des
- I Rades ist. Es geht aber auch von der Höhe des Gefälles diejenige Fallhöhe
? De verloren, welche das aus dem Rade austretende Wasser hat, bis es den Unter-
EN DiE wasserspiegel erreicht. Die Form der Zelle muß deShalb eine solche sein, daß
| im der Austritt de3 Wassers möglichst spät erfolgt. Auch der Betrag des Jrei-
messer hängens3, d. h. die Entfernung der tiefsten Stelle des Rade3 über dem Unter-
WE wasserspiegel, kommt dabei wesentlich in Betracht und sollte so gering, wie
7 möglich sein. Weil aber das Rad in den Unterwasserspiegel nicht eintauchen
Zil: soll, hängt man e8 0,2--0,3 m über dem Unterwasserspiegel auf. Wenn man
nun berüdsichtigt, in welchem Sinne die oberschlächtigen Wasserräder sich
drehen, so zeigt sich, daß die Abflußrichtung des Wassers im Unterwassergraben
dieser Richtung engegengeseßt ist. Sobald daher das oberschlächtige Wasserrad
in das abfließende Wasser eintauchte, könnte der Widerstand gegen seine Drehung
vermehrt werden.
Die oberschlächtigen Wasserräder eignen sich namentlich für kleinere Wasser-
mengen von 100--1200 Liter in der Sekunde und für Gefälle von 3--15 m und
darüber. Sie sind namentlich dort zu empfehlen, wo eine mehrfache Räderüber-
sezung für den Betrieb8zwe> sich nicht erforderlich macht, also zum Betriebe
großer Pumpen, Stampfmühlen und dergl.
Die rückenschlächtigen Wasserräder werden so genannt, weil das Wasser
dem Rade auf seiner Rückseite zugeführt, hier aufschlägt und zwar zwischen dem
Scheitel des Rades und seiner Mittelebene. Der Eintritt de3 Wassers erfolgt
etwas mehr nach dem Scheitel hin. Dementsprechend muß auch das Gerinne an
dieser Stelle münden. Der Durchmesser des Rades wird deS8halb stets größer
sein müssen, als das Wassergefälle, welches auf dasselbe einwirkt.
Auch das rückenschlächtige Wasserrad wird ausschließlich durch das Gewicht
des Wasser3 getrieben, welches den Schaufelräumen zugeführt wird. Zur Zu-
führung des Wasser3 werden fast nur Leitschaufel-Schüken benußt, weil diese be-
sonders dort nüßlich sind, wo die zugeführten Wassermengen sehr schwanken. Der
Wasserzufluß wird durch sie in der Weise geregelt, daß man beim mittleren
Wasserstand die unterste Leitschaufel absperrt. Nimmt die Wassermenge zu, so
wird auch die untere Leitschaufel geöffnet. Umgekehrt wird die Schüße bei ab-
nehmendem Wasserzufluß hoch gezogen und dadurch der Wasserspiegel in be-
stimmter Höhe erhalten.
In Fig. 124 und 125 ist ein rückenschlächtiges Wasserrad der Merse-
burger Maschinenfabrik und Eisengießerei B. Herrich & Co. in Merse-
rstangen burg wiedergegeben. Das dargestellte Rad ist ganz aus Eijen gefertigt. Der
Sekunde, Auslaß des Gerinnes ist von einer Leitschaufel-Schüße gebildet, welche aus den
übereinander angeordneten Leitschaufeln besteht. Die Leitschaufeln sind so gebogen,
ein Ge- daß das Wasser möglichst ohne Stoß in das Rad einströmt. Die Weite der
ten, läßt einzelnen Leitschaufelöffnungen nimmt man 60--100 mm an.