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Luft sein, die erst nach und nach verschwinden. Ganz andere Erscheinungen meh
treten nun aber bei der gewölbten Fläche Fig. 296 auf. Der auf diese Fläche öffn
trefsende Luftstrom wird ganz allmählich aus seiner horizontalen Richtung ab- wan
gelenkt und nach unten geführt. Derselbe erhält nac) und nach und zwar mög- Flüc
lichst ohne Stoß, eine nach unten gerichtete Geschwindigkeit. Es wird der Wind wen
ohne Stoß auf die Fläche treffen, wenn die Berührungslinie zu der gebogenen z0ge
Fläche an der Eintrittsstelle genau in die Windrichtung fällt. Die Luft verläßt Win
aber die gewölbte Fläche in möglichst geordnetem Maaße und wird vermöge der oder
ihr ertheilten größeren, nach unten gerichteten lebendigen Kraft noch viel weiter
nach unten gehen; also eine vertikale Luftbewegung wird eintreten, welche eine ab, |
beträchtlich ausgedehnte Wellenbewegung mit großen senkrechten Schwingungen für |
verursacht. Je höher aber die letzteren sind, desto vollkommener wird die Hebe- ren
wirkung auf die Fläche jein müssen.“ müß
In seinen weiteren Betrachtungen kommt: Lilienthal dahin, daß auch die Cs
abgestumpften Enden bei gewölbten Flächen eine weniger gute Wirkung ver- spiel
ursachen, als die spiß zulaufenden. Die richtige Form entspricht dem Vogelflügel. rad
Bei gut fliegenden Vögeln betrage die Pfeilhöhe der Flügelwölbung 2/,,--*/,. der Zeit
ganzen Flügelbreite. Für den Bau von Windmotoren dürften die erwähnten förd
Studien künftig von Lilienthal noch von größerer Bedeutung werden, al3 bisher. für
an
nuß
Windmühlen- Arten. vor
Wir unterscheiden zwei Arten von Windmühlen: die deutschen oder Boc>- wäl
mühlen und die holländischen oder Thurmmühlen. Bei den ersteren Mühlen tun
wird das ganze hölzerne Gebäude um einen festen, senkrechten Ständer, den ist
jogenannten Hausbaum, gedreht, und zwar mit Hilfe eines längeren Balkens, dem sich:
sogenannten Stert. Bei den Turmmühlen ist nur der obere Theil des Gebäudes, A,
die sogenannte Haube, mit dem Flügelrad drehbar. Die Drehung geschieht ent- Wi
weder von Hand mit Hilfe des Sterts oder selbstthätig mit Hilfe eines Steuer- ist,
rades, welches selbst ein kleiner Windmotor ist, der hinter dem Rad senkrecht gegen blec
die Achse des Flügelrades gelagert ist. Durch eine geeignete Uebersezung wird eine
die Bewegung des Steuerrades in eine Drehung der Haube der Mühle umgesett. Ko)
Zur Regulirung der Einwirlung des Windes auf die Arbeitsflächen des Ha'
Windrades hat man sich bisher einer einfachen BremSvorrichtung bedient, bei nisc
welcher ein Bremsband oder Brems8backen gegen den Umfang eines Rades gepreßt stül
wurde, das auf der Flügelwelle angebracht worden ist. Heute dient diese Brems8- trä
vorrichtung, durch welche die überschüssige Kraft vernichtet wird, nur zum Ab- ger
stellen der Windmühlen. Man zieht es vor, die wirksame Windfläche je nach der die
Stärke des Windes zu vergrößern oder zu verkleinern, und zwar schon deshalb, übe
damit man bei sehr starker Windströmung dem Wind keine zu großen Angriffs- des
flächen darbietet. In neuerer Zeit kommt man immer mehr dazu, auch bei sie
gewöhnlichen Windmühlen die Selbstregulirung für die Größe der wirksamen nic)
Arbeitsfläche anzuwenden. Die jalousieartigen Klappen der Flügelflächen werden de!
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