Full text: Kraft- und Hebemaschinen

Al3 eine besondere Art der Schrägrost-Feuerung ist die Cario-Feuerung 
zu bezeichnen. Bei ihr ist der Rost nicht wie bei den biSherigen Schrägrost- 
Feuerungen in der Längsrichtung geneigt, sondern in der Querrichtung, sodaß er 
ein dachförmiges Aussehen hat. Fig. 356 bis 359 zeigen eine Ausführung der 
Cario-Feuerung nach Otto Thost in Zwickau. Der Rost besteht aus zwei 
Reihen von Roststäben r, welche dachförmig von der Mitte aus nach beiden Seiten 
hin abfallen. Die Roststäbe stüßen sich auf drei starke Röhren E, welche an 
der Feuerbrüfe L, und an dem Thürrahmen R angeschraubt sind. Bei 
besonders langen Rostflächen werden zur Unterstüßung der Röhren E Zwischen- 
böte eingeseßt. 
Das Brennmaterial muß dem Rost auf seiner oberen Kante über der ganzen 
Länge hin aufgegeben werden. Dazu dient eine rinnenfürmige Schaufel K. Sie 
wird mit Brennmaterial gefüllt, mit ihrer Spitze gegen die Mitte der zweitheiligen 
Thür B gestoßen, deren Theile pendelnd aufgehängt sind und bei Einführung der 
Schaufel seitlich au8weichen. Ist die Schaufel vollständig eingeführt, dann reicht 
sie über die ganze Länge des Rostrückens hinweg und kann durch Wenden nach 
der einen oder anderen Seite entleert werden. Das Brennmaterial vertheilt sich 
dabei gleichmäßig über der ganzen Rostfläche. Während der Brennstoff auf den 
Rostflächen niedergleitet, verbrennt er 
allmählich und die verbrannten Theile 
sammeln sich auf Planrostflächen, in 
welche die geneigte Rostfläche übergeht. 
Die Schlackenthüren D gestatten die 
Reinigung der Planroste. 
Für die Fläche läßt sich jede Art 
von Rosten verwenden. Fig. 360 zeigt 
einen Stufenrost für die Cario-Feue- 
ZB rung. Die Stufen werden durch Rip- 
pen gebildet, die an dem geneigten Stege 
des Roststabes zu beiden Seiten wagerecht sich anseßen. Der untere, gerade Theil 
des Rostes8 hat senkrecht stehende Rippen. 
Die Tenbrink-Feuerung, welche nach ihrem Erfinder, Fabrikant in Arlen, 
benannt ist, ist die verbreitetste Schrägfeuerung, welche zuerst für die Dampfkessel 
der Lofomotiven zur Anwendung kam. Nach Ausführungen der Maschinen- 
fabrik Eßlingen in Eßlingen ist eine Tenbrink-Feuerung in Fig. 361 dargestellt. 
Sie unterscheidet sich von den anderen Feuerungen dadurch, daß sie nicht in 
Mauerwerk, sondern vollständig in einen besonderen Dampfkessel eingebaut ist, 
damit alle Wärme, die innerhalb der Feuerung entwickelt wird, zur Dampfbildung 
ausgenußt werden kann. Als Feuerraum dient ein Rohr, das in einem Quer- 
kessel in schräger Richtung und senkrecht zu dessen Längsachse eingeseßt ist. Durch 
die geneigt liegende Rostfläche wird der Feuerraum in den Verbrennungsraum 
und den Aschenraum getheilt. Der Querkessel mit der Feuerung wird als 
Tenbrink-Vorlage bezeichnet. Die einzelnen Roststäbe stüßen sich mit ihrem 
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