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zu einer Feinheit zu mahlen, bei der auf dem Sieb von 900 Maschen im
Quadratcentimeter kein Rückstand mehr bleibt, die nachstehende Arbeitsleistung
nothwendig sei:
1 Pferdekraftstunde für etwa 50 kg ungleichmäßige und schieferige, feuchte
Steinkohle,
1 E - . 930 „ notmale, lüftirockene Steinkohle,
1 | „ -.„ 150 „ erdige, trodene Braunkohle.
Die Vermahlungskosten betragen demnach für 100 kg Kohlenstaub 12 bis
15 "Pfennige.
Braunkohlen müssen vor der Vermahlung getrocknet werden, weil sie durch-
schnittlich mit 45%/, Wassergehalt aus der Grube kommen. Auch bei feinkörniger
Steinkohle muß eine vorherige Trocknung erfolgen, wenn sie dem Regen und
Schnee ausgesezt war.
Von den übrigen Kohlenstaub-Feuerungen sei hier nur erwähnt, daß bei
der Kohlenstaub-Feuerung von C. G. Wegener die Verbrennungsluft
durch ein Rohr, welches vor der Feuerthür angebracht ist, eingesaugt wird, und
daß der erzeugte Luftstrom ein Flügelrad in Bewegung setzt, welches den Auf-
gabemechaniSmus für den Kohlenstaub antreibt. Das Flügelrad ist am Ende des
Rohres eingeseßt und seine Achse liegt in der Achse desselben. Sie ist auch
zugleich die Antrieböachse für den Kohlenstaubaufgeber, der auf da38 Rohr sich
aufbaut. Diese Vorrichtung hat den Vorzug, daß sie von jeder besonderen Kraft-
quelle unabhängig ist. Anderseits hängt ihre Thätigkeit ausschließlich von den
Zugverhältnissen ab.
Die Kohlenstaub-Feuerung von Friedeberg sei noch hervorgehoben, weil
ihr Kohlenstaubaufgeber keine beweglichen Theile hat. Das Gebläse, welches die
Verbrennungsluft zuführt, ist der einzige Apparat, der einen mechanischen Antrieb
erfordert. Der eingepreßte Luftstrom wird dazu benutzt, den Kohlenstaub in die
Feuerräume mit hineinzureißen.
Die übrigen Constructionen unterscheiden sich nur in den äußeren Einrich-
tungen von den besprochenen.
Feuerungen für flüssige Brennstoffe, Petroleum oder Rohnaphtha, auch
Majsut genannt, und ähnliche theerartige Stoffe, können wie Kohlenstaub in fein
vertheiltem Zustande in einer Feuerung für Dampfkessel verbrannt werden. Dort,
wo dieses Brennmaterial billig genug ist, also beispiel3weise in Rußland, sind
auch seit einigen Jahren Feuerungsanlagen für diese flüssigen Brennstoffe in
Gebrauch, namentlich in der Nähe der Petroleumquellen von Baku im Kaukasus.
Mit der Entfernung vom Kaukasus vertheuert sich der Brennstoff durch den
Transport so sehr, daß es beispielsweise in St. Peter5burg kaum noch lohnend
ist, stationäre Dampfkessel mit Petroleum-Feuerungen zu versehen. Dagegen sind
sie schon allgemeiner für Schiffskessel in Anwendung, weil sie die außerordentlich
schwere Arbeit erübrigen, welche die Heizer bei Feuerungen mit festem Brenn-
material haben. Auch bei den Feuerungsanlagen für flüssige Brennstoffe ist es
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