) mn
Die Entlastung des Schieber38 darf nicht zu weit getrieben werden, weil als-
dann der Schieber bei seiner Bewegung zu leicht von dem Schieberspiegel ganz
abgehoben werden könnte.
Bei dem einfachen Muschelschieber pflegt man dem Schieber und dem Schieber-
spiegel nur eine geringe Länge zu geben. Da aber die Dampfeinlaßkanäle an
den Enden de8 Dampfcylinder3 ausmünden, so werden sich bei derartigen Schieber-
steuerungen verhältnißmäßig große, schädliche Räume bilden. Der Dampf, der
in den langen Kanälen unbenußt stehen bleibt, geht nämlich für die Arbeitsleistung
der Maschine verloren, und man bezeichnet alle derartigen Räume, wo der Dampf
unbenutt stehen bleiben kann, als schädliche Räume. Man ist nun bemüht
gewesen, Muschelschieber zu construiren, welche nur kurze Dampfeinlaßkanäle nöthig
machen. Derartige Sieber sind der getheilte Muschelschieber und der Kanalschieber.
Der getheilte Muschelschieber ist in Fig. 567 dargestellt. Der Dampf-
cylinder C hat anstatt eines Schieberspiegel3 deren zwei, und zwar an jedem Ende
Zy 4357
einen, sodaß die Dampfeinströmkanäle E, und E, ganz kurz ausfallen. Dem
entsprechend sind auch zwei getrennte Muschelschieber zur Anwendung gekommen,
die auf einer gemeinschaftlichen Schieberstange befestigt sind. Die beiden Schieber
tragen auf ihrem Rücken Federn, welche gegen eine Fläche in dem Schieber-
kasten sich stüßen. Sie sollen ein unzeitiges Abheben der Schieber von den
Schieberspiegeln verhindern. In der Figur ist der Schieber in seiner äußersten
Stellung gezeigt. Der Schieber 8, stellt dabei die Verbindung zwischen dem
Eintrittökanal E, und dem Austrittskanal A her. Der Dampf strömt in den
Schieberkasten durch die Oeffnung O ein und gelangt von da in den Dampf-
eintrittSfanal E,, den der Schieber 8, geöffnet hat. Derartige Schieber kommen
fast nur bei großen Maschinen vor.
Der Kanalschieber, welcher in Fig. 568 wiedergegeben ist, erfordert wie
der vorgenannte Schieber ebenfalls zwei getrennte Schieberspiegel. An einem der-
jelben mündet der Dampfeinströmkanal E, , an dem anderen sowohl der Dampf-
einjtrömfanal E,, als der Dampfausströmkanal A. Anstatt zweier einzelner
Schieber kommt aber ein langer Schieber 8 zur Anwendung, der mit einem durch
48C
=