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maschine mit obenliegendem Cylinder ausgeführt. Ein Hauptvorzug der stehenden
Maschine ist es, daß der Cylinder nicht einseitig abgenutzt wird, wie dies bei den
liegenden Maschinen unter dem Ein-
fluß des Kolbengewichtes der Fall
ist. Dagegen ist es ein Nachtheil
der stehenden Anordnung, daß die
einzelnen Theile der Maschine nicht
jo sicher gegen einander befestigt wer-
den fönnen, wie bei der liegenden.
Bevor wir die einzelnen Arten
der stehenden Dampfmaschinen be-
sprechen, soll der Aufbau stehender
Dampfmaschinen kurz behandelt wer-
den. Prof. Straube*) sagt darüber,
daß es zwar bei der stehenden An-
ordnung, die den Schiffsmaschinen
nachgebaut ist, schwierig sei, die
Schwankungen, welche durch den
hochstehenden Cylinderförper verur-
sacht werden, auf ein Mindestmaaß
ig zu halten, daß aber die Vorzüge
dieser Anordnung ihr eine große
Verbreitung verschafft hat. Mit
Rücksicht auf Erschütterungen hat
man das Gestell aus Gußeisen ge-
macht und stellt e8 --- wie bei-
spielsweise in Fig. 637 dargestellt
ist =- auf zwei gußeisernen Böcken
B, und B,, welche gleichzeitig mit
den Gleitbahnen für den Kreuzkopf
versehen sind. Zur Versteifung der
beiden Böcke wurde auch wohl eine
Querstange 8 an dem unteren Ende
der Geradführung angebracht.
Man ahmte auch den Bajonett-
Rahmen nach, indem man -- wie
Fig. 638 zeigt =- beide Böcke durch
eine cylindrische Geradführung mit
einander vereinigte. Solche völlig
Fig. 632 gußeiserne Untergestelle haben aber
*) Die nachfolgenden Betrachtungen sind dem Aufsaze von der Standfestigkeit der
stehenden Dampfmaschinen entnommen =- „Zeitschrift des Vereins deutscher In-
genieure“, Jahrgang 1899.
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