Full text: Kraft- und Hebemaschinen

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erforderlich wird, obgleich heiße Feuergase auf die Kolbenfläche wirken. Endlich 
dichtet die Luft den Kolben, insofern kalte Luft viel weniger leicht durch schmale 
Oeffnungen entweicht, als heiße und de8halb dünne Luft. Welchen Werth dieser 
sogenannte Luftraum hat, geht aus der Thatsache hervor, daß nach Abstellung 
der Luftzuführung der Kolben in einigen Minuten fest brennt, weil kein Schmier- 
material der Hize der Feuergase widersteht. 
Der Arbeitsverlauf bei dem Benier-Motor ist nun folgender: Kurz bevor 
der Arbeitskolben seine tiefste Stellung erreicht hat, also etwa 4 mm oberhalb 
derselben, schließt sich das Auslaß-Ventil V für die Abgase, welches in einem 
Kanal I seitlich von dem Feuerraum angeordnet ist. Zu gleicher Zeit beginnt 
auch der Luftübertritt von der Luftpumpe in den Arbeits8chlinder. Umgekehrt wird 
furz bevor der Arbeitskolben seine höchste Stellung einnimmt, und zwar 4 mm 
vorher das Auslaß-Ventil V für die Abgase sich öffnen und diese ausströmen 
lassen. Unmittelbar darauf saugt die Luftpumpe von Neuem frische Luft an. 
Die Theilung der Luft, welche der Maschine zugeführt wird, in zwei Theile, 
ermöglicht gleichzeitig eine wirksame Regelung des Ganges. Von dem Regulator 
wird bei zu schnellem Gange der Maschine der Vertheilungsschieber für die Luft 
jo gesteuert, daß mehr Luft nach oben an den Cylinder und weniger in die 
Feuerung gelangt. Durch Verringerung der Luftzufuhr nach der Feuerung wird 
aber deren Wirkung verringert und dadurch die Umlaufgeschwindigkeit der Maschine 
wieder auf eine bestimmte Größe gebracht. 
Die Ingangsezung der Maschine ist eine einfache und erfordert etwa zehn 
Minuten Zeit. Auf dem Rost wird ein Holzkohlenfeuer gemacht und al3dann das 
Schwungrad angedreht. Der Motor fängt sofort an zu laufen und bläst sich 
das Feuer selbst an. In etwa zehn Minuten entwickelt er seine volle Kraft. 
Nach Versuchen von Prof. Slaby verbraucht der Benier-Motor ungefähr 
1,60 kg Coats für eine Pferdekraftstunde. Der Kühlwasserverbrauch beträgt für 
einen vierpferdigen Motor 3?/, cbm in zehn Stunden bei voller Belastung. Unter 
Berücksichtigung dieser Kühlwassermenge, sowie des Verbrauchs an Schmieröl und 
der Abnußung der Graphitausfütterung berechnen sich die Kosten eines Motors 
von 4 Pferdestärken auf 4,4 Pfg. für die Pferdekraftstunde. 
Es werden Benier-Motore bis zu 100 Pferdestärken gebaut. Solche von 
einer Leistung von 15--20 Pferdestärken sollen zum Betrieb von elektrischen 
Betrieböanlagen mit Erfolg zur Anwendung kommen. 
Ueber den Brennstoffverbrauc) der verschiedenen Heißluftmaschinen macht 
Lueger*) die nachstehenden Angaben: 
Brennstoffverbrauc<h für eine Pferdekraftstunde. 
Nach Versuchen von Heißluftmaschine von | kg Kohlensorte 
Brauer und Slaby Aeltere liegende Lehmann'sche Maschine 4--7 Zwicauer Steinkohle 
Schöttler Ridermaschine von 2--3 Pferdestärfen | EN WEN Senna 
Slaby Beniermaschine von 4 Pferdestärken 9.4 " 
*) Lueger, „Lexikon der gesammten Technik“. 
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