Full text: Kraft- und Hebemaschinen

jo vorteilhaft er auch arbeitet, mindestens ebenso umständlich, wie die eines Dampf- 
fessels für eine Dampfmaschine. 
Die Anwendung von Acetylengas, welches eine eigentliche Ga3anstalt über- 
flüssig macht, kommt erst in allerneuester Zeit in Frage. Bei diesen Anlagen ist 
es aber die Explosionsgefährlichfeit des Gases, die einer allgemeinen Verbreitung 
noch hindernd im Wege steht. 
Aus diesen Gründen ging das Bestreben in der Technik dahin, anstatt des 
Gases, das aus festen Brennstoffen gewonnen wird, und zu seiner Erzeugung 
einer umständlichen Anlage bedarf, das Gas flüssiger Brennstoffe zu benußen. 
Zur Vergasung der letteren sind nur einfache Vorkehrungen nothwendig, und es 
kann deshalb auch überall zur Anwendung kommen. So bildeten sich die Petroleum- 
motoren, die Benzinmotoren, die Spiritu8motoren und dergleichen aus. Die 
Petroleummotoren haben den Vorzug, daß sie einen verhältnißmäßig billigen 
Brennstoff verlangen, der überall zu haben ist. Auch die Motoren, bei denen 
Solaröl benußt wird, gehören hierher. Diese Motorarten haben aber den Nach- 
theil, daß der Brennstoff in ihnen nur eine unvollkommene Verbrennung findet, 
und daß die Verbrennungsprodukte deSwegen einen unangenehmen Geruch ver- 
breiten und Niederschläge in der Maschine hinterlassen, welche betriebsstörend 
wirken. (Es werden deShalb den Petroleummotoren, die Benzinmotore und Maschinen, 
bei welchen andere PBetrolenmdestillate benußt werden, vorgezogen. Aus demselben 
Grunde wird auch der Spiritusmotor gebaut. Der Nachtheil der leßtgenannten 
Motorarten den Petroleummotoren gegenüber besteht namentlich darin, daß der 
Brennstoff und somit der Betrieb theuer ist. 
Die Gaskraftmaschinen. 
In welcher Weise bei den Gaskraftmaschinen durch Verbrennung des Gases 
die treibende Wirkung auf den Kolben der Maschine ausgeübt wird, darüber 
äußert sich Prof. Schöttler*) etwa wie folgt: 
„Eine Mischung von Leuchtgas und Luft verpufft innerhalb des Cylinder- 
raumes nach ihrer Entzündung mit großer Heftigkeit. Die Verpuffung ist ein 
Zeichen einer sehr jc<nellen Verbrennung des Leuchtgases. Dabei verbindet sich 
der Wasserstoff und Kohlenstoff des Gases mit dem Sauerstoff der Luft, und es 
bildet sich Wasser- und Kohlensäure. Bei diesem Verbrennungsvorgang wird eine 
große Menge Wärme frei und sie erhöht die Temperatur und die Spannung der 
Verbrennungs8gase beträchtlich über die Anfangstemperatur des Gasgemisches. 
Die Verpuffung wird am heftigsten sein, wenn Gas und Luft in einem solchen 
Verhältniß mit einander vermischt werden, daß der ganze vorhandene Wasserstoff 
und Kohlenstoff gerade so viel Sauerstoff vorfindet, als er zu seiner Verbrennung 
verbraucht. Wäre Gas im VUeberschuß vorhanden, dann blieb ein Theil dessfelben 
unverbrannt, und e8 würde weniger Wärme entwickelt werden, als thatsächlich zur 
Verfügung steht. Wäre umgefehrt zu viel Luft in dem Ga8gemisch, so würde 
DD Schötiler's Abhandlung in Lueger: „Lexikon der gesammten Technik IV.“ 
648
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.