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Die Verbrennungstemperatur ist diejenige Temperatur, die nach erfolgter
Zündung während des Verbrennung3vorganges selbst durch den dabei auftretenden
<emischen Prozeß entsteht.
Die Entzündungstemperatur hängt sonach nur von den physikalischen Eigen-
schaften des Brennstoffes ab. Sie hat für jeden Brennstoff einen unveränder-
lichen Werth, hängt aber von dem Druc ab, unter welchem die Entzündung
eingeleitet wird. Die Verbrennungstemperatur ist dagegen ein veränderlicher
Werth, der von vielen Umständen, besonders von der zur Verbrennung gelangenden
Luftmenge abhängt, aber unter allen Umständen höher und zwar meist weit höher
als die Entzündungstemperatur liegt.
Diesel stellt für. seinen Motor die folgenden Forderungen auf:
1. Die Verbrennungstemperatur soll nicht durch die Verbrennung und während
derselben erzeugt werden, sondern vor erfolgter Zündung und unabhängig von
ihr lediglich durch Compression reiner Luft.
2. Der Brennstoff soll der comprimirten Luft nur ganz allmählich zugeführt
werden, sodaß die Verbrennung annähernd bei gleicher Temperatur verläuft.
3. Bei der Verbrennung soll ein beträchtlicher Ueberschuß von Luft vor-
handen sein.
Der Arbeit8vorgang in dem Diesel-Motor, der diese Bedingungen erfüllt,
ist demnach folgender:
Es wird Luft ohne Beimischung von Brennstoff angesaugt, sie wird dabei
auf etwa 35 Atmosphären comprimirt und erhißt sich in Folge dessen auf etwa
6009 C. Nunmehr wird ganz allmählich Brennstoff eingeführt, der ebenso
allmählich verbrennt. Die Brennstoffzufuhr dauert nur eine kurze Zeit, sodaß in
Folge dessen bei den durch die Verbrennung entstandenen Temperaturerhöhungen
die Luft allein expandirt.
Fig. 804 giebt eine schematische Darstellung des Diesel-Motor8, bei welcher
das Gestell, die Pleuelstange, das Schwungrad u. s. w. weggelassen sind. Die
TZ
RE * Ei ada
4 ; 271 Kleie
Ftg. 804
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