Die Differential-Schraubenwinde*) von Zobel, Neubert & Co. zeigt
Fig. 843. Unter Differential-Sc<raubenwinde (vom lateinischen differentia =
Unterschied) ist eine Winde ver-
standen, deren Schraubenspindel
mit der zugehörigen Mutter
gleichzeitig und in demselben
Drehsinne gedreht wird. Es
erhält aber dabei die Mutter
eine etwas größere Geschwindig-
feit als die Spindel und in
Folge dessen muß die lettere
im Verhältniß zu dem Unter-
schied der beiden Drehgeschwin-
digkeiten eine aufsteigende Be-
wegung machen. Auf diese
Weise kann man die auf der
“m Spindel ruhende Last, wie bei
Anwendung eines Rädervor-
geleges, mit einer entsprechend
großen Kraftübersezung an-
heben. Auf der Kurbelwelle A
sind die beiden Kegelräder B
und C befestigt. Mit dem
Kegelrad B im Eingriff ist
das Kegelrad B, welches als
Si, Mutter der Schraubenspindel
ausgebildet ist. Das Kegelrad
CO jteht in Eingriff mit dem Kegelrad D, welches mit der Spindel durch Nuth
und Feder verbunden ist. Das Uebersezungsverhältniß der Kegelräder B und
C ist ein anderes, als das der Kegelräder C und D. Aus diesem Grunde
wird die Spindel gegen die Mutter allmählich verschoben, obschon beide gleich-
zeitig in demselben Drehsinne gedreht werden. Die Kurbelwelle A läuft in
einer excentrischen Lagerhülse, die mit einem Handgriff. H versehen ist. Wird
diejer nach Lösung der federnden Einfallklinke gedreht, so fommen die Kegelräder
B und C außer Eingriff mit den Kegelrädern E und D, das Antriebrad C aber
in Eingriff mit dem Antriebrad F. Unter Benutzung der Kurbel kann nun die
Spindel direkt gedreht werden, während der Differentialantrieb frei gegeben ist.
ES wird dies sowohl beim Anheben kleinerer Lasten als auch beim Senken
von Lasten geschehen. Gleichzeitig mit Umlegen des Handgriffes H kommt der
Sperrzapfen I mit dem als Mutter dienenden Kegelrad E in Eingriff und
hält dieses fest, sodaß die Mutter die Drehung der Schraubenspindel nicht
mitmachen fann.
*) Dem Werke von Prof. Ad. Ernst, „Die Hebezeuge“ entnommen.
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