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in Durlach gebaut wird. Zwei horizontal angeordnete Pumpencylinder sind bei dieser
Pumpe in einem Gehäuse so untergebracht, daß ihre Kolben durch einfache Hebel-
übertragung von einem Schwingarme hin und her bewegt werden können, wenn
dieser durch einen Viertelkreis hin und her bewegt wird. In der Mitte der
Kammer ist auf einer wagerechten Achse ein kleiner zweiarmiger Hebel gelagert,
an dessen Enden mittelst kurzer Gelenkstangen die Pumpenkolben angreifen.
Die Achse des Hebel3 tritt an einer Seite aus dem Gehäuse heraus und
nimmt an dieser Stelle einen Schwingarm auf, durch dessen Hin- und Herxr-
bewegung die Pumpen in Thätigkeit gesezt werden können. Die Cylinder
der beiden einfachwirkenden Pumpen sind an ihren Enden offen und durch
je eine Seitenkammer ist der eine mit der Saugleitung, der andere mit der
Druckleitung verbunden. Ebenso sind die nach der Mittelfammer offenen Cylinder
an die Saugleitung und an die Druckleitung. angeschlossen. Die Pumpe ist
also eine vierfach wirkende und mit zwei Saugventilen und zwei Druckventilen
versehen. Von den Saug- und Druckventilen ist je eins in der mittleren
Kammer, das andere in einer der Seitenkammern untergebracht. Beide Seiten-
fammern sind durch einen Kanal auf der Rückseite des Pumpengehäuses mit
einander verbunden.
Wenn durch einen Ausschlag des Schwinghebels die Pumpenkolben zu einer
gleichmäßigen Bewegung nach außen veranlaßt werden, so wirken sie in der
Mittelkammer saugend und auf die Seitenkammern drückend ein. In Folge dessen
steigt das Wasser in der Mittelkammer an, aus der oberen Seitenkammer wird
das vorher angesaugte Wasser heraus8gedrückt und aus der unteren Seitenkammer
tritt dabei das Wasser durch den Verbindungs8kanal nach der oberen über. Wird
der Handhebel zurückgeschwungen, und die Kolben nach der Mitte hinbewegt, dann
wird das Wajsjer der Mittelkammer in die Drudleitung gepreßt. Beide Seiten-
kammern saugen an und das Wasser tritt aus der Saugleitung in die untere
Seitenkammer und durch den Verbindungskanal auch in die obere. Es sind
also zwei doppelt wirkende Pumpen zu einer Pumpe vereinigt.
Für Förderhöhen unter 20 m werden von der Fabrik glatte Rothguß-
kolben ohne Abdichtungs8material benutzt, für größere Förderhöhen dienen zur
Abdichtung Ledermanschetten. Da die Vorderwand und auch die Böden des
Gehäujes am Ende der Cylinder abgenommen werden können und alle Theile
der Pumpe dadurch frei zu legen sind, so ist e8 möglich, die Kolben und alle
beweglichen Theile einer Controlle zu unterwerfen und auszuwechseln. Gebaut
werden diese Pumpen in Größen und für Leistungen entsprechend der auf folgender
Seite stehenden Tabelle.
Die Thüringer Zwilling8pumpe von H. Sorge in Vieselbach (Thür.),
welche Fig. 897 wiedergiebt, ist ebenfalls eine Pumpe, wie die vorbesprochenen.
Die beiden Pumpencylinder sind aber in dem Gehäuse parallel zu einander an-
geordnet. Oberhalb derselben lagert in der Druckkammer die Achse mit dem zwei-
armigen AntriebShebel. Er ist an seinen beiden Enden mit Zahnsegmenten ver-
jehen, welche in die verzahnten Kolbenstangen eingreifen. Die beiden Kolben
erhalten also auf diese Weise durch einen Schwungarm, der von außen auf die