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Eine Dampfpumpe, wie sie H. A. Hülsenberg in Freiberg i. S. baut,
ist in Fig. 933 im Längsschnitt wiedergegeben*), während Fig. 934 einen
Querschnitt des Dampfcylinders und Fig. 935 einen Längsschnitt durch die
Steuerung zeigen. Der Dampfeylinder C, und
der Pumpencylinder C, sind mittelst eines
rahmenförmigen Zwischenstükes Z mit einander
verbunden. Der Pumpencylinder hat eine Bronce-
ausfütterung, in welcher der Scheibenkolben läuft.
Die Ventilgehäuse liegen zu beiden Seiten des
Pumpencylinders.
Zur Steuerung des Dampfeinganges und
Dampfausganges ist ein Muschelschieber benutzt,
welcher an seinen beiden Enden die Stoßfkolben tk
und f, trägt, die in dem cylindrischen Schieber-
gehäuse sich führen. Die Hilfssteuerung kommt
in folgender Weise zur Wirkung: Neben dem
Schieberkasten ist in der Cylinderwandung .
eine Welle 6 cy gelagert, die an ihren Enden
um 90 gegen einander versezte Knaggen 2
und z, trägt, von denen stet8 einer am Ende
des Dampfcylinders OC mit seiner abgeschrägten 7
Jläche in diesen hineinragt. Trifft der Dampf- ce
kolben gegen diesen Knaggen, so drückt er ihn in vin at
die Cylinderwandung zurük. Die Hilfssteuer-
welle macht eine dem entsprechende Drehung
und den Knaggen an ihrem entgegengeseßten Ende wird in den Dampfcylinder
hineinbewegt. In ihrer Mitte trägt aber die Welle 6 6, einen kurzen Hebelarm Ad,
der die Hilfsschieberwelle x steuert. Durch die Bewegung dieses Schiebers wird
der Raum vor dem Stoßkolben f und lk; des Hauptschiebers 8 abwechselnd mit
dem Dampfauslaßkanal in Verbindung gebracht. Die Stoßkolben haben feine
Verbindungskanäle, welche fortwährend frischen Dampf durch die Kolben hindurch
treten lassen. Es wird de8halb, wenn der Raum vor dem Stoßkolben tf mit dem
Dampfauslaß durch die Hilfssteuerung in Verbindung geseßt wird, der durch den
kleinen Kanal des Stoßkolbens 1, hindurchtretende frische Dampf zwischen diesen
Kolben und dem Schieberde>el eintreten und den ganzen Schieber 8 nach der ent-
gegengesezten Seite drücken.
3. Dampfpumpen, bei welchen der Dampfvertheilungsschieber von
dem Kolben durch bloße Umleitung und ohne jeden Zwischenmechanis-
mus gesteuert wird.
Eine Pumpe dieser Art, bei welcher also die inneren Steuerorgane ohne
jeden äußeren MechaniSmus umgestellt werden, ist die Mars8hpumpe, welche
*) Die Figuren und Angaben sind dem Werke von Brof. K&. Hartmann, „Die Pumpen“,
entnommen.