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Saugperiode und wird am Ende derselben zwangsweise durch einen Steuerkopf K
geschlossen, der hinter dem Plungerkolben auf der Kolbenstange befestigt ist. Der
Hub des Saugpventiles wird durch einen Ring H begrenzt, welcher den Hubfänger
bildet. Das Saugyventil selbst besteht aus einem einfachen Ring von Metall oder
Holz mit Metallfassung, der zwischen Führungsrippen läuft, und da er weder
durch Federn noch sonst belastet ist und ein geringes Gewicht hat, bietet er dem
einströmenden Wasser fast keinen Widerstand. Nach Entfernung de3 Deckels D
sind alle Theile des Saugyventiles zugänglich. Das Drucventil R öffnet und
schließt sich selbstthätig. Es besteht aus einfachen Ringen, die durch Gummi-
federn belastet sind, und wird ähnlich, wie das Saugyventil, meist aus Holz mit
Metallfassung hergestellt. Der Ventilsitz wird von einem Ring gehalten, der an
dem Windkessel W der Drucleitung angebracht ist. Die Ringe für die Saug-
und Druckventile sind sehr billig und lassen sich die Holztheile derselben meist an
Ort und Stelle ausbessern. In der Hauptsache sind nur diese schnell zu ersegen-
den Holztheile der Abnutzung unterworfen.
Der Riedler-Expreß-Pumpe ist auch noch ein Saugwindkessel W, eigen-
thümlich, dessen Wasserspiegel stet8 so hoch gehalten wird, daß das Saugyventil
unter Wasser steht. Durch den Windkessel wird dauernd eine gewisse Wasser-
menge in der Nähe des Saugventiles gehalten, sodaß auch bei schnellstem
Gange der Pumpe das Abreißen der angesaugten Wassersäule vermieden wird.
Das Wajsser fließt dauernd aus dem Saugwindkessel mit einem gewissen
Dru nach.
Pumpen mit schwingendem Kolben.
Diese Pumpen werden gewöhnlich als Handpumpen gebaut und kommen auch
nur für kleine Fördermengen in Betracht. Der Kolben einer derartigen Pumpe
erhält durc< einen Handhebel eine hin= und herschwingende Bewegung. Er muß
an das Pumpengehäuse dicht anschließen. Wird durch einen Ausschlag de8 Kolben3
der Raum hinter ihm vergrößert, so wirkt der Kolben saugend wie ein hin- und
hergehender Kolben. Auf der entgegengesezten Seite wird aber zugleich der Raum
vor dem Kolben verkleinert, und der Kolben übt nach dieser Seite eine Druck-
wirkung äus.
Die Flügelpumpe von Allweiler*) ist in Fig. 944 und Fig. 945 in zwei
Schnitten dargestellt. Das Pumpengehäuse G wird von Gußeisen oder von
Messing gemacht. Der Kolben RK bildet eine Platte, welche an ihrem Umfange
gegen die Gehäusewand abdichtet und auf der Pumpenwelle A befestigt ist.
Mittelst eines Handhebels, der von außen auf der Welle angebracht ist, wird der
Pumpenkolben in eine hin- und herschwingende Bewegung verseßt. Die Saug-
ventile V lagern in der Zwischenwand Z des Gehäuses, die Druckventile W auf
: *) Die Figuren und die Angaben sind dem Werke von Prof. K. Hartmann, „Die
Pumpen“, entnommen.
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