Full text: Kraft- und Hebemaschinen

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den kälteren Theilen der Erde wieder herniederströmt. Durch diese immerwährend Dam 
erzeugte Luftbewegung entstehen die Winde, welche der Mensch zum Betrieb seiner wärt 
Kraftmaschinen ausnußt. reichl 
Zeigen sich die Kräfte der Sonne bei Erzeugung der Muskelkraft der Lebe- erheb 
wesen, bei der Verdunstung des Wassers und bei der Bewegung der Luft in einer Bem 
stetigen Wandlung, so sehen wir anderseits auch, wie sich die Kräfte der Sonne auf sowo 
der Erdoberfläche aufspeichern, indem beispiel3weise die Sonnenwärme im Holz einen En 
Brennstoff erzeugt, durch dessen Verbrennung wieder von Neuem Wärme und zu m 
dadurch ein Arbeit5vermögen entwicelt werden kann. Es ist indessen durch die 
fortschreitende Entwickelung der Technik gerade der Verbrauch an Holz für die ver- Mee 
schiedensten Zwecke ein so bedeutender geworden und der Anbau von Waldungen Den 
hat in den Kulturstaaten so wesentlich abgenommen, daß die Verwendung des Holzes folge 
al3 Brennmaterial immer mehr eingeschränkt werden mußte. Schon heute kommt 
de8halb dieser Brennstoff, im Vergleich zu anderen Brennstoffen, fast nicht mehr in 
Betracht. Dagegen machen wir in der Technik den weitesten Gebrauch von Brenn- 
stoffen, die von einem seit Jahrtausenden anfgespeicherten Arbeitsvermögen der 
Sonne herstammen. Wir meinen die fossilen (vom lateinischen fossilis = da3, was 
man gräbt) Brennstoffe, wie die Braunkohle und die Steinkohle. Besonders in der Untel 
Letzteren ist aus einer Zeit der Erdgeschichte, in welcher noch die Erde durch die oder 
größere Eigenwärme, welche sie besaß, eine wesentlich üppigere Entwickelung der unte 
Pflanzen zeigte, ein großer Vorrath von Sonnenkraft angehäuft. Es ist aber gerade Unte 
de3wegen auch der steigende Verbrauch an Steinkohle ein unerseßlicher Verlust an [ING 
diesem kostbaren Vorrath von Sonnenkraft aus früheren Zeiten. bewe 
Prof. Gra3hof sagt darüber“): einer 
„Wenn die Menschen sich als eine Interessengemeinschaft von unbegrenzter pote 
Dauer betrachteten, oder wenn auch nur die einzelnen Völker durch das Interesse ist d 
der späten Nachkommen sich wesentlich bestimmen ließen, so müßte es natürlich al3 gege! 
wirthschaftliches Geseß gelten, jenes in den Kohlenflößen der Erde aufgespeicherte verm 
Arbeit3vermögen als einen unverzinslichen Schaß nur im Nvotysalle. ls gebu 
anzugreifen, dafür aber das vor unseren Augen in beständigem Wechsel begriffene Gew 
natürliche Arbeitsvermögen. Von dem Letzteren verbrauchen wir gewissermaßen nur im v. 
die Zinsen, und wir könnten das Erträgniß dieser Zinsen durch eine hohe Ent- verg: 
wickelung der Technik bis zu einem Grade steigern, daß die menschlichen Bedürfnisse es, 1 
in der Hauptsache durch dieses in ständigem Wechsel begriffene Arbeitsvermögen der 
Sonne gedeckt werden. Von dem Ersteren, dem aus früheren Jahrtausenden auf- Fede 
gespeicherten Arbeit3vermögen der Sonne, verbrauchen wir dagegen das Capital weite 
selbst, wenn wir die Kohlen verbrennen.“ oder 
„In der That aber haben sich die technisch- wirthschaftlichen Zustände der uns 
Völker in gerade umgekehrtem Sinne entwickelt, seit die Dampfmaschine sich mehr jolch: 
und mehr die erste Stelle als industrieller Motor errungen hat. . . . . .* Wenn unse1 
im Hinblick auf die riesige Gesammtstärke der auf der Erde im Betrieb befindlichen Arb 
*) Brof. Gra3hof: „Theoretische Maschinenlehre.“ Eien 
In den folgenden Betrachtungen sind es namentlich die Gesichtspunkte, die Prof. Gra3hof 
in der Einleitung zu seiner „Theorie der Kraftmaschinen“ giebt, welchen wir hier folgen. 
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