dieses Arbeit3vermögen auch lebendige Kraft zu nennen. Bei dem inneren
freien Arbeitsvermögen nehmen wir Bewegungen der kleinsten Theile eines nu
Körpers an, obgleich wir diese Bewegungen nicht wahrnehmen und nicht messen we
können. So sprechen wir 3. B. von einem inneren freien Arbeit8vermögen, wenn bet
einem Körper Wärme zugeführt oder entzogen wird. der
Ein äußere38 gebundenes Arbeitsvermögen kommt einem sichtbaren UN:
Körper zu, und zwar. vermöge seiner Lage gegenüber der eines anderen sichtbaren be:
Körpers. Dieses Arbeit3vermögen beruht auf den Kräften, welche zwischen beiden
Körpern wirksam sind. Dementsprechend stellen wir uns ein inneres gebundenes au
Arbeit3vermögen vor, indem wir annehmen, daß auch die Elemente, aus denen wir W,
uns alle, auch die kleinsten Körpertheilchen zusammengejett denfen, durch ihre Lage ge):
zu einander eine gegenseitige Kraftwirkung ausüben. Die Kräfte, welche dabei von wir
Einfluß sind, können <emischer sowohl, wie physikalischer Natur sein. ant
Bei den belebten Motoren wird es sich im Allgemeinen um ein inneres gebun- dun
denes Arbeit3vermögen handeln, welches sich durch die Muskelkraft umseßt. Je nach
der Menge der Nahrungsstoffe, welche das Lebewesen aufzunehmen und zu ver- Ko"
arbeiten im Stande ist, wird die Muskelkraft desselben eine größere oder kleinere jein. gest
Immerhin können diese Kräfte nicht in dem Maaße ausgenußt werden, wie die ver:
Kräfte von Maschinen, und es kommen deshalb die belebten Motoren für die Technik, Ob
wie schon erwähnt, immer weniger in Betracht. flei
Das äußere Arbeit8vermögen des Wassers, welches in den Flußbetten von Den flei
Bergen zu dem Meere abfließt, wird seiner Masje, wie seiner Geschwindigkeit nach neu
für die Technik nußbar gemacht. Während es in den Flußbetten als freies Arbeits- frül
vermögen zur Verfügung steht, pflegt man es häufig in der Technik hauptsächlich
al3 gebundene3 äußeres Arbeit3vermögen zu verwerthen. Man zweigt nämlich das Ste
Wasser, um sein Gefälle auszunußen, durch Kanäle ab und sammelt es durch Her
Stau-Einrichtungen an, bevor man es den Kraftmaschinen zuführt. Man sett Den
also dabei das vorhandene äußere freie Arbeitsvermögen in äußeres gebundenes wir:
Arbeit8vermögen um. lich:
- Mit Umsegung der einen Art des Arbeitsvorganges in eine andere Art sind, Der
wie stet38 bei derartigen Umsetzungen, Arbeitsverluste nicht zu umgehen. Wir sind lich
indessen gar nicht in der Lage, anders als auf Kosten solcher Verluste ein natlir- Be)
liches Arbeit8vermögen technisch zu verwerthen. Noch erheblichere Verluste an Wasser
und dadurch an Arbeitsvermögen werden besonders verurjaht durch das Anschwellen
der natürlichen Wasserläufe, wobei große Wassermassen unbenußt und oft verheerend
thalabwärts strömen. Um den ungleichförmigen Zugang und Verbrauch des Wassers
zu regeln, ist man de3halb bemüht, durch Anlegen von Sammelteichen und durch
Herstellung von sogenannten „Thaljperren" das Wasser der Gebirg3bäche in größeren
Mengen anzusammeln.
Ein bisher kaum benuttes, sehr bedeutendes Arbeitsvermögen steht uns an den
Meeresküsten zur Verfügung, hervorgerufen durch die Ebbe- und Fluthbewegung
des Meeres. Es steht zu erwarten, daß diese fast noch unbenußte Quelle von
Arbeit3vermögen in Zukunft von der Technik erfolgreicher ausgebeutet wird,
al3 heute.
S-