Full text: Das Schöne und die Kunst (1. Reihe)

Das bloß Angenehme. Tast- und Geschmacksinn. 3. 
.er Wirkung treten: die Sinne, die wir die dumpfen, pathologi- 
id schen, nicht kontemplativen nennen, weil sie leicht Begierde oder 
Widerwillen erregen, nämlich Tastsinn, Ges<ma>, Geruch. 
cht Der Tastsinn muß anfassen und seßt die unmittelbare Nähe 
er: eines Körpers voraus. Die Kinder greifen nach allem. Sie 
<t lernen erst dur< Tasten die Dinge und den Raum verstehen. 
Das Tasten hilft dem Auge und ist in unserem Sehen als 
en Reminiscenz enthalten. Aber an und für sich gibt es uns den 
1 Begriff der raumausfüllenden Form nie so, daß wir durch ihn 
)ei- das Ganze derselben umfassen, sie wäre denn so klein, daß sie 
nit als ästhetisc< es Objekt gar nicht genommen werden kann. 
he: Tastend berühre i< nur Teile, kann ih nur na< und nach 
ten ein Ganzes umfassen; und wenn ich darauf beschränkt bleibe, 
eU so erhalte i< do< keinen deutlihen EindruF. Gewinne ich 
ern dabei denno< eine bestimmte Vorstellung von Form und Zu- 
sammenhang, so ist vorher shon das Auge thätig gewesen. 
icht Zum Tastsinn rechnet man auch den Hautsinn, der nament- 
en lich die Temperatur anzeigt. Wir spüren kalt, warm, glatt; wir 
nen spüren rauh, feucht, tro>en, lauter Eindrücke, die leicht patho- 
iel logis<e Reize entbinden. 
lich Aus dem Gesagten ist zur Genüge ersichtlich, daß die Be- 
"Ter ziehung des Haut- und Tastsinnes zum Gegenstand sehr sinn- 
7 li< und mit praktischen Gedanken verbunden ist. Da ist alles 
hre, zu nahe, zu direkt körperlich, um rein ästhetisch zu wirken. 
Ben No<h mehr ist dies der Fall beim Ges<hmad> Stoffteile 
werden durch den Mundsaft <hemisc< aufgelöst. So empfindet 
VDR der Ges<hma> ihre Qualität als bitter, süß, sauer. Er fungiert 
iche, mit als ein Werkzeug zum unmittelbar körperlichen Existieren 
hat- mittelst Ernährung. Im höchsten Grade sinnlih dumpf, wie 
nft er ist, erregt er Lust im Sinne der Begierde, oder Unlust im 
Sinn des Abscheus. Die Kunst steht ihm also fern. =- Doh 
age, wird der Begriff Ges<ma> bildlich auf das Gebiet des Schönen 
übertragen. Wir sprechen in höherem Sinne von gutem Ge- 
ber schma> und vergleichen dabei die Feinheit des ästhetis<en Ur- 
sem teils mit dem zarten Abwägen der kostenden Zungennerven. 
liche Der Geruch steht schon höher. Er verlangt nicht solche 
Vis<er, Da3 Schöne und die Kunst 
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