Die dumpferen Sinne in der Phantasie. Zwetlosigkeit. 37
-n des Kozytus, des Stroms der Unterwelt, wobei sie denken mochten
ie an den alten Shwefelbrodem der Krater, der Solfatara, des
T= Qacus Avernus und des sogenannten Thors der Hölle bei Neapel.
n So sind die drei dumpfen Sinne in der Kunst wenigstens
d- mittelbar beteiligt. =- Jhre direkten Reize bleiben dagegen auf
1d das Reich des Naturschönen beschränkt, weil sie nicht rein kon-
templativ sind.
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at Aber auch das geistige Interesse ist im bestimmten Sinne,
in d. h. als ein im Sinne des Zwe&s auf den Gegenstand
te gespanntes, ausgeschlossen, sei es praktisch) oder theoretisch.
2 Ps herrscht ruhiges Belassen und Betrachten, d. Hh. reine
| Anschauung. Qur so erklärt es sich, daß das Schöne
allgemein wohlgefällt.
Diese Sätze sind für die gewöhnliche Vorstellung etwas
n paradox , weil man unter geistigem Interesse höheres Interesse
zu verstehen pflegt. Wir unterscheiden aber zweierlei geistiges
1. Interesse: praktisches und theoretisches; im praktishen das auf
2 den äußeren Nuten gerichtete, das politische, das moralische,
; das religiöse Interesse. Das theoretis<e geht rein auf die
Wahrheit, sjuc<ht Belehrung.
Das Schöne aber will niht nüßen, ist zwe>los, rein um
seiner selbst willen da. Es soll nur erfreuen, erheben. Wer
z. B. in Wald und Feld nur fragt, ob der Boden fruchtbar
ist, wie die Saaten stehen u. dergl., achtet nicht auf die Scön-
I heit der Landschaft. Deshalb können Bauern eigentlich nicht
spazieren gehen. Sie inspizieren den ÄFerstand, sehen nah
dem Wetter, überzeugen sih von den Fortschritten eines Neu-
baues, aber zwelos betrachten können sie nicht gut. Dabei
braucht nicht einmal ein egoistischer Standpunkt eingenommen
n zu werden. Denken Sie sich einen Mann, der gar nicht auf
r Eigennutß bedacht ist, sondern auf das Gemeinwohl. Wenn
n er eine Landschaft nur darauf ansicht, ob man da säen und
a ernten kann, zu welcher Art der Bebauung sich der Boden
E eignet, so ist sein Verhalten in diesem Moment nicht ästhetisch.