Full text: Eine mögliche Wesenserklärung für Raum, Zeit, das Unendliche und die Kausalität

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werden, so ist dies nicht mehr dasselbe, als wenn man a räum- 
lich vergleicht mit irgend einem bestimmfen, wenn auch 
noch so grossen n-a, sondern es bedeutet Aufhebung solchen 
bestimmten endlichen Verhältnisses. Warum wir uns thatsäch- 
lich solche Aufhebung vorstellen, wissen wir nicht. Soviel 
aber ist gewiss, dass in dem Begriffe „räumlich unendlich“, der 
sich auf eine Thatsache der Vorstellungsfähigkeit gründet, nicht 
mehr irgend ein Verhältnis, sondern eine Ueberschauung von 
Verhältnissen liegt, und zwar eine solche, die nicht etwa ein- 
fach jene Verhältnisreihe logisch zusammenfasst, sondern etwas 
Eigentümliches hinzuthut und ihm etwas nimmt. Dieses 
Eigentümliche verändert die Wirklichkeit jener einzelnen Ver- 
hältnisse, nicht als ob damit erwiesen wäre, dass irgend eines 
jener Verhältnisse unwillkürlich wäre, sondern: das Hinzu- 
kommen jenes Eigentümlichen fasst die einzelnen Verhältnisse 
nicht in ihrem Charakter der Wirklichkeit auf, sondern zieht 
sie nur in solcher Weise heran, dass dieser Charakter der 
Wirklichkeit in diesem nun gebildeten Begriffe des Unendlichen 
verloren ist. Ich stelle darum den Satz auf, der solange als 
möglich gelten kann, solange seine Unmöglichkeit nicht er- 
wiesen wird: 
Satz von der Unmöglichkeit des Unendlichen für 
sich, des Verhältnisses eines endlichen zu einem un- 
endlichen Raumelemente für sıch. Weder eine unendlich 
grosse, noch eine unendlich kleine Ausdehnung besteht für 
sich; das Verhältnis einer endlichen Strecke, einer endlichen 
Flächen- oder Körperfigur zum Unendlichen besteht für sich 
weder in der Vorstellung noch räumlich objektiv. 
Wenn das allgemeine Verhältnis a:na für sich wirklich 
ist, aber ebensowohl durch b:nb ausgedrückt werden 
kann, so wird doch durch die Hinzuziehung eines räum- 
lichen Verhältnisses a:b eine räumliche Verschiedenheit 
von a:ına und b:nb (ein Nichtzusammenfallen in der 
Wirklichkeit) ausgedrückt. Ein solches System von räum- 
lich Wirklichem wird unmöglich, falls man a: oo und b:;: ® 
als wirklich annimmt und a:b hinzuzieht. Denn trotz der
	        
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