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Rote abtrennte. Im Gegenteil, wollte man das thun, so würde
es kaum möglich sein, überhaupt noch eine Anschauung davon
zu behalten, was denn nun diese Eigenschaft rot, die man
dem bestimmten einzelnen Dinge begrifflich zuerkennt, zu be-
deuten hat. Uns schwebt, wenn wir an den Begriff eines roten
Vogels denken, ausser dem Rot dieses Vogels noch mancherlei
vor, was mit diesem Rot zusammenhängt, anderes Rot und
sogar noch andere Farben. Freilich, diese anderen Farben
schreiben wir diesem roten Vogel nicht zu, aber es ist doch
nicht all und jede Beziehung dazu in uns ausgelöscht, während
wir den roten Vogel denken. Man könnte kaum die Be-
hauptung widerlegen: es ist unmöglich, eine Eigenschaft be-
grifflich festzubannen, ohne im Geiste solche Eigenschaften
zu schauen oder zu denken, welche jener gebietsverwandt,
aber doch gerade von ihr verschieden sind. Der Geist ist
etwas ganz Eigentümliches, seine Thätigkeit besteht niemals
darin, irgend etwas zusammenhangslos anzuschauen oder zu
denken, vielmehr gerade darin, stets in Beziehungen anzu-
schauen und zu denken; er besitzt aber die Fähigkeit, jetzt in
die Mitte der Aufmerksamkeit gewisse Empfindungen, Merk-
male usw. zu bringen, während viele andere, die damit in Be-
ziehung stehen und fortwährend bleiben — bildlich gesagt —
sich blasser rings herum gruppieren, nicht mit derselben inten-
siven Aufmerksamkeit und Klarheit, aber doch mit hin-
reichender Klarheit betrachtet werden, um jenes in der Mitte
der Aufmerksamkeit Befindliche in seiner Eigenart klar fassen
zu können. Ja man kann sagen: diese Eigenart besteht in
nichts Anderem als in vielen Beziehungen, und zwar derartigen
Gruppen von Beziehungen, dass immer alles sich um einen
bestimmten Punkt (bildlich!) herumgruppiert. Das Weiterdenken,
das Verändern dieses Begriffes, das Uebergehen auf andere
besteht in einem Verblassen der vorher gedachten Verhält-
nisse, nicht im. völligen Abschneiden derselben, und im Auf-
leuchten derjenigen, welche nun, wie wir sagen, im Geiste
vorkommen. Es ist nur eine Nachlässigkeit oder eine Selbst-
täuschung, wenn wir bei unserem Nachdenken uns einbilden,
Ti