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Und es würde in feinem Verhältnis zu dem dadurch erzielten Nuten stehen, um so weniger,
ich erleichtern, als ein Teil der heute von einex Überarbeit betroffenen Arbeiterinnen zur
(berarbeit zu- Zeit der geforderten Unterarbeit bereits die Arbeitsstätte gewechselt hat und
- Jnanspruch- also den Ausgleich sich nicht nußbar imnachen kann, während andererseits
nehmen , daß, die Unterarbeit in vielen Fällen 'die Leute wegen des niedrigen Verdienstes
bei einer Ver- unzufrieden macht, namentlich wenn. solche betroffen werden, die an der
Konfektion in vorhergegangenen Überarbeit gar nicht beteiligt waren.
* der Fall ist. 3b. ' Die allgemeine Einführung einex 'obligatorischen
<on während 1?/, stündigen Mittagspause für Arbeiterinnen würde nur unter
1 Tuchfabriken dem Gesichtspunkte einer dadurch erzielten ausgiebigeren Erholung vor Beginn
dause gegeben der Nachmittagsarbeit zu wünschen sein. .Da aber die Arbeiterinnen im all-
3) der Arbeits- gemeinen nicht zu schweren, anstrengenden Arbeiten herangezogen werden , so
kanten in der wird dieser Gesicht8punkt in den Hintergrund treten können. : Der Sorge für
rleichterungen das Hauswesen wird aber durch die bisherigen Bestimmungen dex Gewerbe-
1ß den Fabri- ordnung in ausreichender Weise Rechnung getragen. Wo die Arbeiterinnen
rde, an einer Mittags für ihr Hauswesen sorgen müssen, da werden ihnen in der Regel
r verschiedene darin keine Schwierigkeiten gemacht. Aber auch wenn einzelne Arbeiterinnen
Szeit der über durch Forderung einer 1"/, stündigen Mittagspause sich die Kündigung zu-
1. Die Über- ziehen sollten, so dürfte dies nicht übermäßig schwer wiegen. Zunächst werden
ehmigung ab- solche Fälle nur sehr selten vorkommen , und wenn sie eintreten sollten, würde
fen sein, daß eine Rechtslage , die zur Verdrängung der Arbeiterinnen, die ein Hauswesen
, Konfektions- zu versehen haben, aus der Fabrikarbeit beiträgt, nicht unzweckmäßig sein.
den einzelnen Eine Verlängerung der Mittagspause auf 1'/, Stunde würde aber auch nur
erden müssen, dort zweckmäßig sein, wo die Arbeiterinnen nicht allzuweit von der Fabrik
vder zu be- entfernt wohnen, so daß sie Mittags ihre Wohnung aufsuchen können. Wo
ahl der Über- dies nicht dex Fall ist und sie sogar, wie es in der Umgegend von Berlin
enußten Über- häufig vorkommt, erst eine Eisenbahnfahrt unternehmen müssen , um ihre
Pert zu legen Wohnung zu erreichen , da hat die längere Mittagspause für die Arbeiterinnen
freigegebenen wenig Wert, da macht sich vielmehr sogar das Bestreben geltend, die geseß-
zu verringern, lich festgelegte 1 stündige Mittagspause für Arbeiterinnen noch abzukürzen,
texnd darüber um dadurc< einen früheren Arbeitsschluß zu erreichen. Sollte aber die
eitstagen tat- 1!/, stündige Mittagspause für Arbeiterinnen allgemein eingeführt werden,
nukt werden, so muß diese Bestimmung auf alle Fälle au8nahmefähig gemacht werden.
je auf weitere Man würde sonst unnüß vielerorten böses Blut machen, da in den Be-
jen zu können. trieben, in denen die Arbeiter auf die Mitarbeit der Arbeiterinnen an-
aß die Fabri- gewiesen sind, auch die Arbeiter, wohl oft sehr gegen ihren Willen, zur
rauch machen, Innehaltung einer 1/, stündigen Mittags8pause gezwungen werden würden.
berarbeit, die Die Jndustrie würde übrigens durch die Einführung einer 1/, stündigen
erden könnte, Mittagspause nicht nennenswert betroffen werden. Wie aus der vorstehenden
Es ist mit Nachweisung hervorgeht, ist schon jezt in 634 Anlagen, also 78*/, der
endertafeln in Anlagen, auf welche sich die Erhebung erstre>t hat, eine Mittagspause von
in den Hand- über eine Stunde eingeführt, und zwar für 12 377 oder 67*/, der in
rx bisher ab- diesen Anlagen beschäftigten Arbeiterinnen.
1, daß solche 36. Ein früherer Schluß der Arbeit an den Sonnabenden
Eine weitere und den Vorabenden der Festtage würde namentlich für die Frauen
sein in dem von nicht zu unterschäzendem Vorteil sein, da denselben damit Gelegenheit
berarbeit von gegeben würde, in ihrem Hauswesen größere Reinigungs- und Jnstand-
figfeiten, die haltungsarbeiten auszuführen, ohne dazu die Nacht oder den Sonntag in
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