8. Die elektromagnetische Lichttheorie 99
alledem be- halb Meter dicker Bleipanzer (!) ihre Intensität auf die Hälfte
‚eifel mehr, herabsetzt.
romagne- Wenn nun heute dies in sich geschlossene Bild der gesamten elektro-
ıdfunk mit magnetischen Wellenstrahlung vor uns steht und es vollkommen zweck-
einigen Me- los wäre, noch irgendwelche Zweifel daran zu äußern, daß es sich wirk-
/entimetern lich bei all diesen Strahlen um qualitativ den gleichen Vorgang, nur
ichtbaren mit dem quantitativen Unterschiede der Wellenlänge (Schwingungs-
länge ein zahl) handelt®, so sollte man doch ehrlicherweise zugeben, daß die
ımenhang ursprüngliche Maxwellsche Hypothese von allem Anfang
beistehende an nie einen anderen Sinn als den gehabt hat, eben diese
ıne weiteres Identität des Wesens zunächst für das sichtbare Licht und
neu, in der die elektrischen Wellen im engeren Sinne zu behaupten.
1921 noch Dieser Tatbestand lag bereits um 1860 klar vor Augen und wurde erst
wischen den recht offenkundig, als Hertz die elektrischen Wellen wirklich her-
m Ultrarot. gestellt hatte. Welchen Sinn hat angesichts dessen das Reden von der
r das Bild Denkökonomie und dem „heuristischen Wert“ der Hypothesen? Es ist
lett hinaus. mir gerade angesichts des vorliegenden Falles, der bereits vor 40 Jahren
travioletten genau so klar vor Augen lag wie heute, stets ein Rätsel gewesen, wie
künstlichen so zahlreiche Physiker entgegen einem so offenkundigen Sachverhalt
wirksamste auf eine Erkenntnistheorie verfallen konnten, die auch in diesem Falle
liegen. Dies ausgerechnet die Hauptsache, nämlich die Frage der Wesensidentität,
twa 200 uu kurzerhand hinwegdekretieren wollte%®). Es kam doch wahrhaftig
fte bis vor auch damals schon nicht darauf an, ob man den in Frage stehenden
cleine Lücke kontinuierlichen Übergang von den elektrischen zu den Lichtwellen
‚uflage), die bereits wirklich hatte, oder ob man ihn erst als Programm in Aussicht
Die längsten nahm. Die Erkenntnistheorie kann doch ihre grundsätzliche Stellung-
‚ben, soweit nahme nicht von dem jeweiligen Stande des physikalischen Könnens
lie Rekorde abhängig machen. Eine Behauptung wie die Maxwellsche, daß das
ıu. Auf der Licht in elektromagnetischen Wellen bestehe, ist entweder falsch, oder
_ mittels der sie ist richtig, tertium non datur. Ist sie richtig, so ist sie selbst-
‚gten Wellen redend auch denkökonomisch und heuristisch fruchtbar, wer aber darin
bstanzen in ihren eigentlichen Wert sieht, der verfährt, wie mir scheint, ähnlich
diese folgen wie jemand, der den Wert des Singens in der gesunden Übung der
n Abstande, Lunge und des Zwerchfells erblickt! Wenn irgendein historischer Ver-
hmtheit ge- lauf, dann ist der der Lichttheorie geeignet, uns zur Klarheit über das
‘,die, neben- Wesen physikalischer Hypothesenbildungen zu verhelfen.
sondern von Wenn wir dies klar erkennen, so wollen wir andererseits aber auch
Heß und nicht verkennen, daß mit dieser Lösung der Frage nach dem Wesen
untersucht des Lichts erst ein Teil, und wie wir heute sehen, der kleinere Teil
ieser Strah- der Arbeit getan war. Maxwells geniale Tat ordnete das Licht dem
enlänge auf Begriffe des elektromagnetischen Wellenfeldes unter. Wenn wir aber
‚se Strahlen genauer zusehen, so bemerken wir, daß eben damit auch nur eine Seite
ein andert- der Sache getroffen wird: die Lichtfortpflanzung, und zwar ganz
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