Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

9. Atomistische Theorie der Elektrizität (Elektronentheorie) 107 
setzt ge- identisch ist, das erwähnte Verhältnis e/m sich aber als viel größer er- 
um diese weist als bei den elektrolytischen Ionen — es übertrifft die spezifische 
lytischen Ladung des leichtesten derselben, des H-Ions, um das 1840fache —, 
tom dem so kann kein anderer Schluß gezogen werden als der, daß es sich hier 
Elektron, um Teilchen mit entsprechend kleinerer Masse handelt. Da diese 
positives andererseits aus jedem Kathodenmaterial herauskommen, so mußte man 
über- sie notwendig als Unterbestandteile von deren Atomen deuten, wie 
während das oben bereits ausgeführt ist. — Außer den (negativen) Elektronen- 
jer seinen strahlen kennt man nun aber auch Strahlen positiver Korpuskeln in 
aus auf- den sog. Anoden- und Kanalstrahlen. Bei diesen haben sich für 
ein nega- e/m niemals andere Werte als bei den elektrolytischen Ionen ergeben, 
ES Diet wir haben es in ihnen also ebenfalls mit solchen Tonen wie H, Na usw. 
indungen | 
iter Vver- zu tun. Das kleinste bekannte positive Teilchen ist das H-Ion 
(oder, was dasselbe ist, der Wasserstoffkern. Denn wie wir unten 
noch um noch genauer begründen werden, müssen wir uns das Wasserstoffatom 
‚athoden- als bestehend aus nur einem Elektron und einem ebenso stark positiv 
nsatz zur geladenen Kern vorstellen). Halten wir einstweilen diese beiden Grund- 
Gründen: erkenntnisse fest: es gibt freie negative Elektronen, aber es gibt posi- 
Abb. 16). tive Ladungen nur in Verbindung mit wägbarer Atommasse. 
hes Feld Treffen Kathodenstrahlen, d.h. bewegte Elektronen, auf entgegen- 
gativ ge- stehende Stoffe, wie z. B. Platin, so werden von diesen die Röntgen- 
‚netismus strahlen ausgesandt. Dies sind aber nicht wiederum Korpuskular-, 
negative sondern Wellenstrahlen, wie sich daraus ergibt, daß sie 1. sich mit der 
Elektro- Lichtgeschwindigkeit c fortpflanzen, 2. nicht elektrisch und magnetisch 
Grund — ablenkbar und 3. interferenzfähig und polarisationsfähig sind. (s. unten). 
Ladung Röntgenstrahlen sind Ultraviolett sehr geringer Wellen- 
enau be- länge, wir wie bereits oben im Zusammenhang des Gesamtspektrums 
h als stets erwähnten. 
lei, unter Alle drei Arten von Strahlen: bewegte positive (auch negative) Ionen, 
ngen und bewegte Elektronen und Röntgenwellen, begegnen uns nun wieder bei 
e Katho- den Erscheinungen der Radioaktivität, die infolge eines glücklichen 
\us dieser historischen Zufalls — der freilich nicht ganz Zufall war, insofern man 
/m folgt um jene Zeit auf neue Strahlungserscheinungen besonders aufmerksam 
len Fällen geworden war — fast um die gleiche Zeit wie die Röntgenstrahlen ent- 
„Korpus- deckt wurden (Becquerel 1897). Die drei Strahlenarten, die von radio- 
;hwindig- aktiven Substanzen ausgesandt werden können, heißen «&-, ß-, y-Strah- 
len findet len. Die x-Strahlen entsprechen den Kanal- oder Anodenstrahlen, es 
ler Licht- sind positive Korpuskularstrahlen, nämlich He-Atome mit zwei posi- 
-Strahlen tiven Kernladungen He*+ (richtiger He-Kerne), die ß-Strahlen sind, 
ligkeit”). wie schon oben einmal erwähnt wurde, sehr rasche Kathodenstrahlen, 
ann und und die y-Strahlen sind (s. oben) Röntgenstrahlen besonders kurzer 
'quantum Wellenlängen. Die Energie dieser Strahlungen ist eine ganz enorme:
	        
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