Lus I. Kraft und Stoff
ein Gramm Radium entwickelt im ganzen rund 3 Milliarden Kalorien. Schl
Man hat zu ihrer Erklärung zuerst an alle möglichen äußeren Ursachen, ;
wie Einstrahlung kosmischer Energien, sogar Ungültigkeit des Energie- N oc
satzes gedacht, schließlich aber hat sich mehr und mehr die Über- Be
zeugung gefestigt, daß es sich doch um Energien handelt, die potentiell —
bereits in den radioaktiven Substanzen selber drinsteckten. Nach der 010
heute allgemein anerkannten Rutherfordschen Zerfallshypothese
(1902) explodiert sozusagen ein Radiumatom, wobei einerseits die posi- A
tiven bzw. negativen Korpuskeln ausgeschleudert, andererseits kurz- eu
wellige Strahlen ausgesandt werden. Die genauere Untersuchung er- ee
weist, daß es sich stets nur um eines von beiden: entweder eine Aus- Bee g
sendung von positiven x-Teilchen oder aber Aussendung von ß-Teil- “
chen (Elektronen) mit gleichzeitiger Aussendung von Röntgenwellen ter
(y-Strahlen) handelt. Nur in seltenen Fällen scheinen beide Prozesse
gleichzeitig am selben Atom vorzukommen. Bei dieser Explosion wird Kr
nun aber nicht etwa nur das Planetensystem der Elektronen, sondern 7
der Atomkern selber zerstört. Radioaktive Vorgänge sind Kern- N Der
änderungen, daher entsteht bei ihnen jedesmal ein ganz neues Ele- one
ment, und zwar handelt es sich um einen Atomabbau: aus Elementen n
höheren Atomgewichts werden solche niederen Atomgewichts, aus dem m.
Radium durch eine große Reihe von Zwischenstufen zuletzt RaG, das N rel
mit Blei chemisch identisch ist. Auf Grund gewisser Untersuchungen PA
über den Durchgang von Röntgen- und Korpuskularstrahlen durch Di
dünne Metallfolien schloß Rutherford um 1912, daß die in Elementar- ton
quanten gemessene Kernladung ungefähr gleich dem halben Atom- ( N
gewicht, nur bei Wasserstoff gleich dem ganzen Atomgewicht (I) sein n
müsse, und van den Broek erkannte 1913, daß es sich dabei über- wahr
haupt nicht um das Atomgewicht, sondern vielmehr um die Nummer ee
des Elements im Periodischen System, die sog. Ordnungszahl des Ford
Elements, handelt, die dem halben Atomgewicht tatsächlich ungefähr
gleich ist. Da andererseits die positive Kernladung gleich der Anzahl nt
der den Atomkern umkreisenden Elektronen sein muß (s. oben), so er- h
gibt sich der grundlegende van den Broeksche Satz: en
Kernladung = Elektronenzahl = Ordnungszahl tatsä,
welcher sich durch alle weiteren Untersuchungen immer nur bestätigt -
hat. Aus ihm ergibt sich sogleich folgende wichtige Konsequenz: Da En
der Verlust eines x-Teilchens (Heliumkernes, Ladung 2, Masse 4) die ler
positive Kernladung um 2 erniedrigt, so rückt das Element bei einer Den
„x-Umwandlung“‘ demnach um zwei Kolonnen im Periodischen System och
hinauf... Dies ist z. B. der Fall beim Radium selber, das sich durch Bed T
Verlust eines x-Teilchens in das Atom der Radiumemanation, eines EAN
Edelgases mit dem Atomgewicht 222,0, verwandelt (s. die Tabelle am Nept
DC
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